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Büchel ist überall –auch in Büchel!!!

von Ernst-Ludwig Iskenius
(c) Herbert Sauerwein

Der 26. März ist für alle GegnerInnen von Atomwaffen in Deutschland ein symbolischer Tag: Vor sechs Jahren verabschiedete der Deutsche Bundestag fraktionsübergreifend mit breiter Mehrheit eine Resolution, in der die Bundesregierung aufgefordert wurde, auf den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland hinzuarbeiten. Dieser Beschluss wurde von bisher allen Bundesregierungen nicht nur ignoriert, sondern die deutsche Bundesregierung weigert sich, für ein Atomwaffenverbot einzustehen und an den geschichtsträchtigen internationalen Verhandlungen teilzunehmen.

Am 27.3.2017 beginnen diese Verhandlungen der über 130 Staaten, die endlich die „atomare Apartheit“ überwinden und die Welt von der atomaren Geißel befreien wollen. Vorangegangen ist eine intensive Vorarbeit vieler internationaler NGOs, die die Mehrheit der Staaten in der UNO überzeugen konnten, einen qualitativ neuen Schritt hin zu einer atomwaffenfreien Welt zu wagen.

Dieses schon als historisch zu wertendes Datum nehmen die AtomwaffengegnerInnen zum Anlass, einen möglichst eindrucksvollen Beginn der 20-wöchigen Aktionspräsenz in Büchel zu organisieren. Am Sonntag, den 26.3., beginnen sie mit einer Matinee in Cochem, zu der schon einige Bundestagsabgeordnete, BürgermeisterInnen für den Frieden und eine Reihe von FriedensaktivistInnen aus der Region und der ganzen BRD zugesagt haben. Mehr als 50 Städte werden mit entsprechenden Ortsschildern vertreten sein, um zu zeigen, dass die skandalöse Atomwaffenpolitik der Bundesregierung einen noch stärkeren Widerstand hervorrufen wird. Der Tag wird mit einer gemeinsamen Mahnwache vor dem Haupttor abgeschlossen, zu der sich bisher mehr als 120 Personen angekündigt haben.

Gleichzeitig beginnt an dem Tag ein zweiwöchiges Aktionscamp, von dem jeden Tag Aktivitäten vor dem Haupttor ausgehen sollen. Der Montagmorgen, der 27.3., wird mit einer größeren Aktion des Zivilen Ungehorsams beginnen, weil Appelle und Mahnwachen offensichtlich allein noch nicht den nötigen Druck zur Richtungsänderung in der Atomwaffenpolitik aufbauen können. Zu dieser Aktion haben bisher 30 Personen ihre Beteiligung zugesagt.

Dieses ist auch der Beginn einer bundesweitenAktionswoche, die die Kampagne „Büchel ist überall –Atomwaffenfrei jetzt“ als öffentliche Begleitung zu den internationalen Verhandlungen in New York ausgerufen hat. In vielen Städten werden Friedensgruppen zusammen mit ihren BürgermeisterInnen für den Frieden öffentlichkeitswirksame Aktionen organisieren, Unterschriften unter einen Appell sammeln, der den PolitikerInnen der neu gewählten Bundesregierung bei ihren Koalitionsverhandlungen im Herbst übergeben werden sollen.

Das Konzept der Aktionspräsenz am einzigen Atomwaffenstandort in Büchel/Eifel ist ähnlich wie schon im letzten Jahr: Größere und kleinere Initiativgruppen, Einzelpersonen, Organisationen, Freundeskreise und regionale Aktionsgruppen aus der Friedens- und Anti-Atombewegung, von Kirchengemeinden bis Betriebsgruppen, sind aufgerufen, nach Büchel zu kommen und eine Aktion ihrer Wahl am deutschen Fliegerhorst, wo die USA Atomwaffen lagern und von deutschen Tornados deren Abwurf geübt wird, durchzuführen. Begleitet werden sie von einer kleinen Gruppe von AktivistInnen, die vor Ort diese Gruppen beraten und begleiten werden. Alle Aktionen, die mit dem allgemeinen Aktionskonsens übereinstimmen (siehe www.buechel-atombombenfrei.de), sind willkommen; von Mahnwachen, Workcamps, Fastenaktionen, Konzerten, Geburtstagsfeiern bis hin zu Aktionen des Zivilen Ungehorsams reicht das geplante Spektrum. Zwei Tage sollte man sich dafür Zeit nehmen, um auch eine gute Aktionsvorbereitung zu absolvieren und sich mit den Verhältnissen vor Ort vertraut zu machen. Günstig ist für die Anreise ein Wochenende und für die Durchführung einer Aktion ein Montagmorgen zur einfahrenden Frühschicht (ca. 2000 Personen). Bisher sind als besondere Höhepunkte die IPPNW-Woche im Juni und die Internationale Woche im Juli fest geplant, aber auch eine Reihe unterschiedlicher Gruppen haben schon ein Datum für ihr Kommen festgemacht. Auf www.buechel-atombombenfrei.de kann man einen Aktionskalender einsehen und auch noch freie Wochen und Tage selbst füllen.

Für Details wie Unterkunft, Anfahrt, Essensversorgung etc. kann bei Marion Küpker oder bei Ernst-Ludwig Iskenius (iskenius [at] ippnw [dot] de) nachgefragt werden. Wünschenswert ist, wenn die Gruppen ein Symbol mitbringen, das die Friedenswiese in der Nähe des Haupttores des Atomwaffenstützpunktes füllen und bereichern kann.

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Ernst-Ludwig Iskenius ist Mitglied in der IPPNW.