Erste bundesweite Aktionskonferenz gegen Neofaschismus und Rassismus in Bremen

"Dem Haß keine Chance"

von Claudia Göbel

Heraus aus der Defensive, weg vom ewigen Aktion-Gegenaktion-Schema hin zu einer offensiven antifaschistischen Arbeit wollen die zahlreichen antifaschistischen Initiativen und Organisationen in der Bundesrepublik kommen. Dies wurde auf der ersten bundesweiten Aktionskonferenz gegen Neofaschismus und Rassismus deutlich, die am letzten Januar-Wochenende in Bremen stattfand.

Mit einer Teilnehmerlnnenzahl von rund 800 Antifaschistinnen waren die Erwartungen der Einladerinnen von der Inititative "Bremer und Bremerinnen gegen Neofaschismus" weit übertroffen worden, der Saal der angemieteten Gesamtschule platzte zeitweilig aus allen Nähten. In den am Samstag und Sonntag tagenden Arbeitskreisen kristallisierte sich heraus, daß der Erfolg einer bundesweiten antifaschistischen Bewegung von der Unterstützung und Zusammenarbeit aller demokratischen Kräfte in der Bundesrepublik abhängig ist. Dabei wurden die Möglichkeiten, die die Friedens- oder die Frauenbewegung zum Eingreifen haben, genauso diskutiert wie die der Ökologiebewegung und der Gewerkschaften    
Beim Thema Europa, EG-Binnenmarkt und dessen Folgen wurde sichtbar, wo in der nächsten Zeit verstärkt diskutiert und gearbeitet werden muß: Hier gilt es nicht nur, den Europa-Konzepten neofaschistischer Organisationen eine Absage zu erteilen. Woran es noch mangelt, ist die konkrete Füllung einer antifaschistischen, demokratischen Europa- Vorstellung. Den positiven Schluß der Konferenz bildete die Verabschiedung eines gemeinsamen Aktionsprogramms: Unter dem Motto „Leben und lieben. Dem Haß keine Chance. Gemeinsam gegen Neofaschismus und Rassismus“ sollen in der ganzen Republik sowohl dezentral als auch zentral Aktionen zur Verhinderung der Kandidatur neofaschistischer Parteien wie der DVU, Republikaner oder FAP zu den anstehenden Europa- und Kommunalwahlen stattfinden. Ein bundesweiter Arbeitsausschuß soll die Arbeit "locker koordinieren.“ Die Konferenz hat gezeigt, daß es möglich ist, ein breites politisches Spektrum von Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen aus dem gesamten Bundesgebiet zu diesem Thema unter einem Dach zu versammeln. Hier liegt die Chance, in einem breiten linken Bündnis in der Bundesrepublik und international gegen Neofaschismus und Rassismus aktiv aufzutreten.

Den bundesweiten Arbeitsausschuß der antifaschistischen  Bewegung bilden Ulla Gorges (Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste ), Reinhard Halm (Abteilung Jugend-Vorstand der IG Metall), Martin Stadelmeier (Jusos), Flieder O. Wolf (Die Grünen), Kurt Faller (VVN-BdA) und Vertreter und Vertreterinnen der landesweiten antifaschistischen Initiativen aus Bremen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.

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