Proteste gegen Rheinmetall

Die Geschäfte laufen bestens

von Martin Singe
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Die Friedensbewegung wird während der Hauptversammlung von Rheinmetall am 9. Mai 2023 mit Protesten präsent sein. Die HV findet erneut digital am Konzernsitz in Düsseldorf ab 10 Uhr statt. Näheres zu den Protesten stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest, kann aber den Seiten des Netzwerks Friedenskooperative und von Aufschrei sowie den Kritischen Aktionären kurzfristig entnommen werden (oder via martin [dot] singe [at] t-online [dot] de). Voraussichtlich gibt es wieder eine Kundgebung um „5 vor 12“ direkt am RHM-Konzerngebäude.

Die Geschäfte der Waffenschmiede Rheinmetall laufen bestens. Die Aktionäre sollen statt 3,30 pro Aktie in 2022 dieses Jahr je 4,30 Euro erhalten. Der Wert der Aktie hat sich seit der „Zeitenwende“-Ankündigung von Scholz mehr als verdoppelt. Massive Zunahme der Rüstungs- und Munitionsproduktion machen dies möglich. Rheinmetall rechnet mit 38 Milliarden Euro aus der 100-Mrd.-Sonderverschuldung in den nächsten Jahren.

Die Auftragsbücher im Rüstungsbereich sollen noch in diesem Jahr von 15 auf 30 Milliarden verdoppelt werden. Munition könnte laut Konzernchef Pappberger viel schneller produziert werden, wenn die Aufträge schneller kämen. „Rheinmetall wird gebraucht, weil die Sicherheit unseres Landes auf dem Spiel steht“, tönt Pappberger, der inzwischen gewissermaßen als Ampel-Koalitionär immer häufiger in der Öffentlichkeit auftritt.

In der Ukraine selbst will Rheinmetall eine neue Panzerfabrik für das neueste Modell „Panther“ aufbauen. In Ungarn sollen demnächst Lyx-Panzer vom Fließband laufen: „Der Schwerpunkt von Rheinmetall Hungary Zrt., mit Sitz in Zalaegerszeg, liegt auf der Entwicklung und Herstellung modernster Ketten- und Radfahrzeuge für die ungarischen Streitkräfte, insbesondere des neuen Lynx Schützenpanzers“ - so liest es sich auf der Rheinmetall-Seite.

Jüngst wurde noch bekannt, dass sich Rheinmetall an der Herstellung von Teilen für die amerikanischen F-35 beteiligen will – das sind die neuen Atombomber, die die Bundesregierung bereits mit einer Stückzahl von 35 für Büchel bestellt hat. „Rheinmetall hat mit den US-Unternehmen Lockheed Martin und Northrop Grumman eine Kooperation vereinbart. Der deutsche Automobilzulieferer und Rüstungskonzern will Teile für den Kampfflieger F-35 produzieren.“  (tagesschau, 17.2.23). Im Gespräch für die Produktion der Rumpfteile für die F-35 ist inzwischen Bremen.

Quellen: ntv.de, dpa, tagesschau.de, Kölnische Rundschau

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Martin Singe ist Redakteur des FriedensForums und aktiv im Sprecher*innenteam der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt".