Editorial

von Kathrin Vogler

Liebe Leserin, lieber Leser,
turbulente Zeiten machen die Redaktionsarbeit häufig zum Glücksspiel. Dauernd gilt es neue Entwicklungen zu analysieren und daraus Schlüsse für das neue Heft zu ziehen. Kommt der Krieg nun - oder nicht? Wann wird er vorbei sein? Als wir die Themenschwerpunkt für dieses Jahr festlegten, versahen wir dieses Heft mit unterschiedlichen Optionen. Als wir das letzte Heft planten, war der Krieg gegen den Irak noch in Vorbereitung, bei diesem Heft war sein Ende bereits absehbar. Dennoch - oder genau deshalb -beschäftigen wir uns noch einmal mit dem Krieg gegen den Irak. Diesmal mit den Folgen, mit den jetzt schon sichtbaren, den möglichen und den wahrscheinlichen. Dass es dabei nicht um eine Faktensammlung gehen kann, sondern eher um eine politische Bewertung aus unterschiedlichen Sichtweisen, ergibt sich aus der aktuellen Kriegs- und Informationslage.

Welche Schlüsse ziehen wir aus dem Sieg der US-Truppen und welche Gefahren ergeben sich für die weitere politische Entwicklung? Wo wird der nächste "vorbeugende Abrüstungskrieg" vorbereitet? Welche Chancen für Friedensarbeit können aus der weltweiten Bewegung gegen den Irakrieg erwachsen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns im Schwerpunkt dieses Heftes.

Damit beschäftigen werden sich auch die Friedensgruppen während des 1. ökumenischen Kirchentages vom 29. Mai bis 1. Juni in Berlin und zur gleichen Zeit die globalisierungskritische Bewegung rund um den G8-Gipfel von Evian. Auch nach dem Krieg ist also vor der Aktion.

Für die Redaktion
Kathrin Vogler

 

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