Editorial

von Georg Witt

Liebe Leserin, lieber Leser!

Als erstes wünschen wir Ihnen ein politisch und persönlich erfolgreiches Jahr 1998!

Dann eine Preisfrage zu drei verrückten Meldungen: Welche davon ist von A bis Z schlüssig? Ex-Kriegsdienstverweigerer Ralf Fücks (Bündnis 90/Die Grünen) argumentiert in der "taz" unter dem Titel "Instandbesetzung der Bundeswehr" dafür, daß junge Demokraten Kriegsdienst leisten. Sie sollten verhindern, daß die Bundeswehr Sammelbecken für autoritäre Charaktere und ultrarechte Spinner wird. Fast ins gleiche Horn bläst Bundeswehr-Chef Volker Rühe - er forderte jüngst die Linken dazu auf, in der Armee mitzumischen, um Rechtsextreme aufzumischen. Gleichzeitig beginnt der Untersuchungsausschuß "Rechtsextremismus in der Bundeswehr" seine Arbeit unter Vorsitz von Kurt Rossmanith (CSU) den man laut Gerichtsbeschluß "Nazi-Fan" nennen darf.

Folgende Entscheidung möchten wir nicht zur Nachahmung empfehlen, aber auch nicht verschweigen: Wegen der schlechten Berichterstattung über die ostdeutsche Friedensbewegung im "FriedensForum" hat vor kurzem ein Rostocker Aktivist die Mitgliedschaft im Förderverein Frieden aufgekündigt. Dazu zwei Bemerkungen: 1. Unsere Berichterstattung über die neuen Bundesländer ist schlecht, das wissen wir. 2. Wir suchen aber schon seit Jahren (!) redaktionelle Hilfe aus den Ländern, bisher ohne Erfolg. Deshalb hiernoch einmal die dringende Bitte: Wer in den neuen Bundesländern Interesse an einer Redaktionsarbeit hat, melde sich bitte!

Aus einer großen Zahl interessanter Themen hat die Redaktion zusammen mit unseren ständigen Bonner Mitarbeitern die Schwerpunkte für 1998 beschlossen: In diesem Heft Kurdistan, dann Castor-Transporte/Ahaus, Nr. 3 dann Innere Sicherheit, Nr. 4 Entwicklung und Frieden, dann Nahost, in Nr. 6 Friedensgruppen in Deutschland Ost und West. Für Nr. 1/99 haben wir das Thema Medien und Krieg in der Planung. Für Anregungen, Ideen, Zusendung von Materialien zu den Themen sind wir wie immer dankbar!

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