Liebe Leserinnen und Leser,

fast neun Monate leben wir nun in einer Art Ausnahmezustand – Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln, Maskenpflicht, Aushebelung von Datenschutz durch in Restaurants offen herumliegende Adresslisten, Demonstrationsverbote oder zumindest Beschränkungen bei der Teilnahmer*innenzahl.

Und dabei immer die Sorge vor Covid-19, zumindest davor, ungewollt jemanden anzustecken, der dann daran stirbt. Doch bei aller Belastung sollten wir uns daran erinnern, wie viele Millionen Menschen so viel Schlimmeres durchmachen – weil sie vor Krieg und Gewalt flüchten müssen, Angehörige und Freund*innen durch Bomben oder Drohnen verlieren, ihre Heime und ihre Heimat durch Krieg, Erdbeben oder vom Klimawandel angeheizte Feuer oder Wasserfluten zerstört werden oder sie von Gefängnis bedroht werden, weil sie gegen ihre Regierung protestieren oder auch nur das Falsche auf Facebook gepostet haben. Da würde uns bei allen Klagen darüber, keinen Fußball im Stadium sehen oder das Oktoberfest feiern zu können, doch etwas Bescheidenheit gut anstehen. Wir beschäftigen uns im Schwerpunkt dieses Heftes mit der Situation in der Türkei – einem Land, dessen Bürger*innen von fast allem, was oben aufgezählt wurde, gleichzeitig betroffen sind. Und wir schauen noch auf zwei weitere Krisengebiete: den wieder aufgeflammten Konflikt um Bergkarabach im Südkaukasus und auf China.

Andere Themen in diesem Heft sind u.a. die Aktionen, die in diesem Herbst stattgefunden haben  und der 75. Geburtstag der Vereinten Nationen.

Wir wünschen allen Leser*innen Gesundheit, denen, die Weihnachten feiern, besinnliche Festtage und  allen ein gutes neues Jahr!

Für die Redaktion
Christine Schweitzer