Editorial

von Christine Schweitzer

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Politik hat dafür gesorgt, dass der Sommer 2005 interessant wird. Nichts von Sommerloch - stattdessen Krise der Europäischen Union und vorgezogene Neuwahlen. Nichts gegen den Unterhaltungswert von Zeitung und Fernsehnachrichten. Aber ein schaler Geschmack bleibt doch. Die europäische Verfassung ist in Frankreich und den Niederlanden nicht in erster Linie wegen ihrer militaristischen Abschnitte abgelehnt worden, sondern aus einer Mischung aus demokratischen und nationalistischen Gründen. Die vereinigte Gegnerschaft zu der Verfassung brachte manche eher unappetitliche Bettgenossen mit, und es ist schade, dass es nirgendwo, auch nicht in Deutschland, gelungen ist, sich von ihnen überzeugend abzugrenzen.

Das gleiche gilt für die Neuwahlen. Im Moment üben sich alle etablierten Parteien in dem Spagat, gleichzeitig noch größere Einschnitte zu Lasten der Armen anzukündigen und ihren Wählern Wahlgeschenke zu versprechen - Leute unter einem Monatseinkommen von über Tausend Euro gehen anscheinend sowieso nicht zur Wahl, so dass sie als Wählerschaft vernachlässigbar sind. Oder täuschen sich da vielleicht die Generalsekretäre der Parteien? Wir werden es im September sehen.

Bis dahin wünschen wir unseren Leserinnen und Lesern einen schönen Sommerurlaub!

Für die Redaktion

Christine Schweitzer

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Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.