FriedensForum 6/2022

Editorial

von Renate WanieRedaktion FriedensForum

Seit über sieben Monaten steht der völkerrechtswidrige Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Zentrum friedensbewegter politischer Auseinandersetzungen. In diesem Jahr wurde Anfang Oktober mit diversen Aufrufen zum dezentral ausgerichteten bundesweiten Aktionstag eingeladen. Die Forderungen für eine Unterbrechung der Kriegsdynamik, d.h. ein sofortiges Ende des Krieges in der Ukraine, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen sowie das Zuwenden hin zu einer Friedenslogik sind noch immer die eingeforderten Ziele. Auch die Umverteilung des sog. Sondervermögens für militärische Aufrüstung in soziale, gerechte und ökologische Friedenspolitik bleibt auf der Tagesordnung. Die Friedensforscherin Christiane Lammers appelliert, während der friedensbewegten und kontroversen Debatten und der derzeitigen Marginalisierung des Pazifismus, die Argumente für die Zivile Konfliktbearbeitung perspektivisch nicht aus den Augen zu verlieren.

In den Blickpunkt geraten ist im Bereich „Initiativen“ die aktuell drängende Frage zum Umgang mit Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern aus Russland, der Ukraine und Belarus. Initiiert u.a. von Connection e.V. gründete sich eine europäische Kampagne. Große Aufmerksamkeit erhalten dauerhaft die Klimagerechtigkeitsbewegungen mit ihren teilweise Aufsehen erregenden Aktionen. Unsere Solidarität brauchen auch die Akteur*innen, die an Aktionen am und im Atomwaffenlager des Fliegerhorst Büchel teilgenommen haben, verhaftet werden und ins Gefängnis kommen. Zuletzt ein Hinweis auf einen ungewöhnlichen Schwerpunkt in dieser Ausgabe mit der Frage: „Friedensbewegung - hegemonial denken?“ Eine anregende Lektüre wünscht

im Namen der Redaktion

Renate Wanie

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