Liebe Leserin, lieber Leser,

wir leben in einer Welt großer Veränderungen bei ungleicher Verteilung sozio-ökonomischer Vor- und Nachteile. Nachteilig betroffen sind aktuell besonders die durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten oder verstärkten globalen Folgen für viele Bevölkerungsgruppen im globalen Süden, dabei geht es z. B. um die Verteuerung von Nahrungsmitteln und Energie. Und die Klimakrise ist allerorten sichtbar! Sie löst weitere gesellschaftliche Konflikte aus. Der offensichtliche Klimawandel hat ebenso wie die aktuellen Kriege Auswirkungen auf Flucht und Migration.

Im Juni einigten sich die EU-Innenminister*innen mit der Zustimmung der Bundesregierung mehrheitlich auf eine Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems. Doch damit schafften sie faktisch den freien Zugang zum Menschenrecht auf Asyl in Europa ab! Auch darüber informiert diese Ausgabe. Diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind oft am stärksten von seinen Auswirkungen betroffen.

In der Rubrik „Initiativen“ ist z. B. der Stand der NATO-Atomwaffenpolitik ein weiteres Thema. Mit der Übung „Steadfast Noon“ werden die USA zusammen mit den NATO-Staaten der Nuklearen Teilhabe erneut einen Atomkrieg in Europa simulieren. Berichtet wird auch über die seit 30 Jahren regelmäßigen Formen des Protestes gegen Atomwaffen vor den Toren des Atomwaffenlagers in Büchel sowie am Flaggentag der Mayors for Peace vor den Rathäusern weltweit.

Im Schwerpunkt dieser Ausgabe wird das noch junge Konzept der Feministischen Außenpolitik in Deutschland vorgestellt und die damit verbundenen vielfältigen Fragen an die derzeitige Praxis.

Im Namen des Redaktionsteams wünsche ich anregende Lektüre und Ausdauer fürs friedenspolitische Engagement,
Renate Wanie