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Die Schwierigkeiten einer Friedensorganisation in Schwarzafrika nach der Unabhängigkeit
Friedensarbeit in Zimbabwe
vonIn den jungen Staaten des südlichen Afrika findet auch nach der Entkolonialisierung friedenspolitische und antimilitaristische Arbeit in ganz anderen gesellschaftlichen Verhältnissen statt als z.B. in Europa, aber auch Lateinamerika. Als ein Beispiel für die Probleme der Arbeit dort beschreibt Costa Siziba die Arbeit von OPEDISA im Zimbabwe nach der Unabhängigkeit. (Red.)
Friedensaktionen in Zimbabwe sind sehr unterschiedlich. Nach dem Befreiungskrieg, der dem Land 1980 politische Unabhängigkeit brachte, begannen viele ethnische Gruppen und Stämme, ihre Stimme für ihre Identität in der neuen Regierung der ZANU PF, zu erheben. Diejenigen, die das Gefühl hatten, sie seien in den Wahlen betrogen worden, entschieden sich, die Waffen zu erheben und gegen ihre eigenen Brüder und Schwestern zu kämpfen. Von 1981 bis 1985 gab es in Zimbabwe einen BürgerInnenkrieg, in dem sich die beiden bedeutendsten Stämme, die Shona und die Ndebeles, vom Marktplatz bis zum Biergarten bekämpften. Die politische Führung mußte eine Amnestie erlassen, um die Menschen aus dem Busch heraus und an den Verhandlungstisch zu bekommen.
OPEDISA Organisation for Peace and Disarmament in Southern Africa (Organisation für Frieden und Abrüstung im südlichen Afrika) wurde 1985 gegründet, um in unserem Teil der Welt als eine Stimme für Frieden und Abrüstung zu agieren. Dies geschah, nachdem wir die Konflikte zwischen Stämmen, ethnischen Gruppen und einigen anderen Teilen der Gesellschaft, in der wir lebten, mit hatten ansehen müssen. Unsere Gründung sollte zeigen, daß es für jede Gesellschaft, die sich in Auseinandersetzungen mit anderen befinden könnte, wichtig ist, nach einem friedlichen Dialog über das Problem zu suchen. Wir begannen mit Friedensausstellungen in Bibliotheken, wir gründeten eine Theatergruppe, um Friedensfragen und Konfliktlösung auf der Bühne zu behandeln. Für all dies war es nicht einfach, lokale Unterstützung zu erhalten, da die meisten Menschen dachten, Frieden sei nur die Abwesenheit eines bewaffneten Konfliktes.
Wir mußten die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten über ihre grundlegenden Menschenrechte als BürgerInnen ihres Landes informieren. Viele der Gemeinschaften sind voll von Angst aufgrund der Grausamkeiten, die sie während des Befreiungskrieges erlebten. In unseren Bildungsprogrammen behandeln wir die Frage der Ökonomie in bewaffneten Konflikten, das Wohlergehen der Menschen usw., und wir laden die Menschen ein, lokal Ideen zu entwickeln, wie wir unsere eigenen Konflikte lösen können.
Als OPEDISA gegründet wurde, organisierten wir Friedensralleys, Ausstellungen und einige die-ins als unsere Form der Öffentlichkeitsarbeit. Wir begannen, Arbeitsbeziehungen zu Gruppen herzustellen, die bereits an solchen Projekten arbeiten. 1989 wurde das Southern Africa Peace and Disarmament Resource Centre von Mitgliedern von OPEDISA als Friedensbüro, Bibliothek und Dokumentationszentrum initiiert. Das Zentrum hat - trotz mangelnder finanzieller Unterstützung - einige Literatur und Audio- und Videoaufnahmen zu den Themen Frieden und Menschenrechte.
Seit 1991 sucht OPEDISA den Kontakt mit der internationalen Friedensbewegung, wurde Mitglied des Internationalen Friedensbüros in Genf und arbeitete mit vielen anderen Friedensorganisationen in Großbritannien zusammen. Bis heute ist OPEDISA allerdings nicht Mitglied der WRI. In der Region arbeiten wir derzeit mit Flüchtlingen aus Mozambique, Südafrika und Namibia. Unsere wichtigste Arbeit leisten wir mit mozambikanischen Flüchtlingen an der Grenze zu Mozambique. Zu Beginn der Arbeit war unser wichtigstes Ziel, über die Betroffenheit der internationalen Gemeinschaft den Flüchtlingen Unterstützung in Form von Bildung, Kleidung und Unterbringung anzubieten. 1992 besuchte ich etwa 25 000 Männer, Frauen und Kinder, Flüchtlinge im Lager Chambuta, und fand sie untergebracht in Plastik- und Schlammhütten und unter Strohdächern. Die erst kürzlich Angekommenen hatten keine Hütten und ließen sich unter Bäumen nieder, die aufgrund der Trockenheit ihre Blätter verloren hatten, so daß der Schatten spärlich war.
OPEDISA bat über verschiedene Organisationen weltweit um Kleidung und Spielzeug für diese Flüchtlingsbevölkerung, und während der letzten Jahre waren wir in der Lage, einige LehrerInnen zu finden, um ihnen eine Basisbildung anzubieten. Einige der Flüchtlinge sind Mit-glieder von OPEDISA, und wir arbeiten jetzt an Plänen, um mit den in der zweiten Jahreshälfte 1995 in ihre Heimatländer zurückgekehrten Flüchtlingen Workshops zu Konfliktlösung durchzuführen. Die Forderungen der Flüchtlinge zeigen die Notwendigkeit von Trainings im Umgang mit Konflikten und den Bedarf an VerhandlungsleiterInnen und MediatorInnen.