Abrüstung, Rüstungsproduktion und Konversion in den Regionen, internationale Erfahrungen in den 90er Jahren und Perspektiven

Internationale Konferenz

von Andrea Kolling
Initiativen
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In Bremen findet am 27. und 28.04. April eine internationale Tagung zum Thema: Abrüstung, Rüstungsproduktion und Konversion statt. Ausgehend vom Abrüstungs- und Konversionsprozess der neunziger Jahre sollen Perspektiven für das angebrochene Jahrzehnt entwickelt werden. Eine überwältigende Anzahl nationaler und internationaler Experten werden eine komplexe und international orientierte Bilanz des vergangenen Jahrzehnts unter Ab- und Umrüstungsaspekten ziehen. Sie werden dabei Konversionsprozesse in einzelnen europäischen Regionen berücksichtigen.

Ziel der Tagung wird es sein, nach eine differenzierten Analyse der vielfältigen Erfarungen in diesem Prozess einen umfassenden Ausblick auf die Möglichkeiten und absehbaren Notwendigkeiten in den nächsten Jahren zu erstellen. Sicherlich wird dies nicht im Konsens zu erwarten sein, auch das Ergebnis kann nicht einhellig sein, um so spannender, so hoffen die Veranstalter, wird die Debatte sein.

Die zweitägige Konferenz wird vom ehemaligen Konversionsbeauftragten des Landes Bremen, der Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, sowie des Bonner International Center for Conversion (BICC) maßgeblich organisiert. Die Tagung beginnt am Freitag mit einer ersten Plenumsphase und geht dann in drei verschiedene parallele Arbeitsgruppen. Die Gruppe A arbeitet zum Bereich der Perspektiven für die Rüstungsindustrie, ihre Umstrukturierung und Konversion. Die zweite Arbeitsgruppe setzt sich mit betrieblichen, industriellen und regionalen Konversionserfahrungen auseinander und erörtert Bedingungen für die Zukunft. Die dritte Arbeitsgruppe befasst sich mit der Standortkonversion. Das EU-Netzwerk "Demilitarised" (Gruppe C) und die Arbeitsgruppe des COST-Netzwerkes "Defence Restructuring and Conversion" (Gruppe A) werden durchgängig je eine Arbeitsgruppe gestalten. In einer zweiten Plenumsphase am Samstagmittag werden die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen vorgestellt.
 

Am Ende der Tagung, am Samstag den 28.04. von 16.00 - 18.00 Uhr werden politische Perspektiven im 21. Jahrhundert mit Parteivertretern der Regierungskoalition, mit Referenten der Tagung und Vertretern von Gewerkschaften sowie einem Vertreter eines Rüstungsunternehmen diskutiert.

Die Tagung findet im Bremer Rathaus statt und ist zweisprachig.

Zum Hintergrund:
In den kommenden Jahren ist abzusehen, dass die Sicherheitspolitik in Europa verstärkt auf Kooperation und Koordinierung der materiellen und personellen Kapazitäten sowie auf den verstärkten Einsatz sog. präventiver letztendlich offensiver Militärstrategien orientiert wird. Der hiermit verbundene Übergang zu einer gesamteuropäischen Strategie hat voraussehbar eine wesentlich reduzierte und national differenziertere Waffenproduktion als auch eine Verminderung der Zahl der Militärbasen und die Abschaffung der Wehrpflicht zur Folge. Damit können weitere Produktionspotentiale und Militärstandorte für zivile Zwecke verfügbar gemacht werden, wenn die Umstrukturierung koordiniert und zielorientiert betrieben wird. Darüber hinaus müssen die europäischen Bemühungen in der OSZE gefördert werden, die zu einer präventiven Politik der gewaltfreien Konfliktvermeidung und des Ausbaus ziviler Friedensdienste mit dem Ziel einer Minderung des Konfliktpotentials und begleitender weiterer Abrüstungsschritte geeignet sind.

Ausführliches Programm, sowie weiteres unter: www.Conversion2OO1.de

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