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Kapitalismus und Krieg

von Martin SingeRedaktion FriedensForum

„Kapitalismus und Krieg“ haben wir als Schwerpunkt für diese Ausgabe des FriedensForums gewählt. Das passt zum gerade in Lissabon verabschiedeten neuen strategischen Konzept der NATO. Während die NATO ihre geostrategischen Ansprüche immer weitergehender definiert und die Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Interessen auch mit militärischen Mitteln auf der Agenda behält, hat sie nichts zu den wirklichen Problemen beizutragen, die sich aus der kapitalistisch-globalisierten Wirtschaftsweise ergeben und zunehmend verschärfen: vom Hunger bis zur Klimakatastrophe, von den Flüchtlingsströmen bis zur Verknappung der Lebensressourcen. Vielmehr spitzen gerade die militärisch mächtigen westlichen Staaten die Krisenphänomene zu, indem sie als Rezept mehr vom Falschen fordern: kapitalistische Wachstumsbeschleunigung. Die aktuellen Phänomene von Krisen sind genau die strukturell zusammenhängenden Symptome dieses falschen Rezeptes.

Wir gehen in unserem Schwerpunkt im ersten Teil auf die kapitalistische Expansion mit ihren Folgen weltweit zunehmender Ungleichheit sowie deren militärischer Absicherung bzw. Durchsetzung ein. Dabei spielen auch die Rüstungsindustrien und deren Interessen eine mächtige Rolle. Im zweiten Teil versuchen wir Alternativen zu beleuchten. Welche Chancen gibt es hinsichtlich einer gerechten, demokratisch-solidarischen und ökologisch ausgerichteten Ökonomie? Welche widerständigen Ansätze und konstruktiven Konzepte werden gedacht und verwirklicht, um den krisenhaften Kapitalismus von unten her zu überwinden?

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Martin Singe ist Redakteur des FriedensForums und aktiv im Sprecher*innenteam der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt".