Kongreß Soziale Verteidigung

Der erste Bundeskongreß "Wege zur Sozialen Verteidigung" findet vom 17. - 19. Juni in Minden statt. Das Programm ist ab sofort erhältlich bei: Kongreßbüro Soz.Verteidigung, Alte Kirchstr. La, 4950 Minden, 0571- 24339. Im Kongreßaufruf heißt es u.a.:

"Aus historischen Erfahrungen mit nichtmilitärischem Widerstand sind Konzepte der sozialen Verteidigung entwickelt worden. Viele Kriegsdienstverweigerer beziehen sich in ihrer Entscheidung darauf. Ursprünglich wurde Soziale Verteidigung lediglich als Widerstand gegen militärische Übergriffe von außen (Invasion) oder innen (Staatsstreich) definiert. Darüber hinaus machen die·Sozialen Bewegungen heute wichtige Erfahrungen in ihrem Widerstand. In zivilem Ungehorsam und anderen gewaltfreien Aktionen zeigen sich Fähigkeiten, die der Vorbereitung auf Soziale Verteidigung dienen können.

Der Bundeskongreß "Wege zur Sozialen Verteidigung" soll die Vorschläge der Friedensforscher und die Erfahrungen der Sozialen Bewegungen zusammenführen. Er soll das Wissen über soziale Verteidigung verbreiten und vertiefen und Perspektiven zu ihrer Durchsetzung entwickeln. Wir laden alle Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen ein, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und Schutz von Mensch und Umwelt verantwortlich fühlen und die sich für die Entwicklung gewaltfreier Widerstands- und verteidigungsformen einsetzen wollen.

Wir hoffen, daß der Bundeskongreß vom 17. - 19. Juni 1988 in Minden einen Schritt darstellt auf dem Weg in eine Gesellschaft, die mehr und mehr in die Lage kommt, sich sozial verteidigen zu können, wenn sie nicht untergehen will."

Das Programm sieht vielfältige Arbeitsgruppen zu drei Schwerpunkten vor:

  • Wege und Konzeptionen der Sozialen Verteidigung, militärische Strategien und Bedrohungen
  • Wege der Motivation, Pädagogik und Didaktik der SV
  • Wege der Umsetzung, gesellschaftliche Bezüge und Voraussetzungen

In allen Arbeitsgruppen sollen zugleich die Leitfragen des Kongresses, die in einer Einführungsdiskussion mit Th. Ebert, P. Kelly und Chr. Schweitzer thematisiert werden, behandelt werden:

  • Was ist SV?
  • Warum ist SV jetzt eine geschichtliche Notwendigkeit?
  • Wie ist die SV zu realisieren?

Neben verschiedensten kongreßbegleitenden Angeboten findet bei dem Kongreß auch ein Streitgespräch mit Politikern statt, an dem u.a, A.v. Bülow, K. Biedenkopf, R. Vogt und Th. Ebert teilnehmen sollen.

 

Ausgabe

Rubrik

Initiativen