6x jährlich informiert unsere Zeitschrift, das FriedensForum, über Aktionen und Kampagnen der Friedensbewegung. Gerne schicken wir dir ein kostenfreies Probeexemplar zu.
Kampagne gegen Crytec
Make Games, Not War
vonFriedensaktivistInnen fordern ein Ende der Kooperation des Videospielherstellers „Crytek“ aus Frankfurt am Main mit Rüstungsunternehmen. Gesprächsangebote wurden von dem Software-Unternehmen bislang ignoriert. „Crytek“ verkauft die Software, mit der die Videospiel-Welten erschaffen werden, auch an Rüstungsfirmen, die damit Trainingssimulatoren für das Militär ausstattet. So trainieren letztlich Soldatinnen und Soldaten mithilfe der Videospiel-Software für – teils sogar völkerrechtswidrige – Militäreinsätze und lernen beispielsweise, effizienter auf Menschen zu schießen oder Waffensysteme zu bedienen.
„Wir haben ‚Crytek‘ bereits drei Briefe mit Gesprächsangeboten per Einschreiben geschickt, ohne darauf auch nur irgendeine Reaktion erhalten zu haben“, macht Michael Schulze von Glaßer von der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) gleich zu Beginn der Protestaktion deutlich: „Nun tragen wir unsere Kritik einfach direkt zu dem Unternehmen und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Schulze von Glaßer. Gemeinsam mit weiteren Friedensaktivisten protestierte er am Freitag, den 9. Juni 2017 mit Transparenten und Schildern unter dem Motto „Make Games – Not War“ vor dem „Crytek“-Firmensitz im Grüneburgweg in Frankfurt am Main. Zudem zerbrach ein als eine „Crytek“-Videospielfigur verkleideter Aktivist symbolisch ein Gewehr: „Das Unternehmen stellt mit seiner Software nicht nur Spiele her, sondern verkauft sie auch an Rüstungskonzerne, die damit Schießsimulatoren ausstatten“, kritisiert Schulze von Glaßer. Zu den „Crytek“-Kunden gehören etwa der US-Kampfflugzeugbauer „Lockheed Martin“, der französische Militärtechnik-Konzern „Thales“ sowie der britische „Meggitt“-Konzern. So werden mit der „Crytek“-Software auch Soldaten für teils völkerrechtswidrige Kriege trainiert.
Die DFG-VK-AktivistInnen fordern, dass „Crytek“ seine Geschäfte mit Rüstungskonzernen aufgibt: „Ein Hersteller von Unterhaltungssoftware sollte nicht zur Ausbildung von Soldaten für reale Kriege beitragen“, erklärt Michael Schulze von Glaßer. Der Protest in Frankfurt war nach Aktionen beim „Deutschen Computerspielpreis“ in Berlin sowie vor einer Rüstungsmesse im niederländischen Rotterdam bereits die dritte Aktion im Rahmen der im April von der DFG-VK begonnenen „Crytek“-Kampagne.
Weitere Informationen finden sich unter: www.CRYTEK.DFG-VK.de.