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Mediation
vonIn einem lokalen Veranstaltungskalender zur Friedenswoche 1990 steht: "... wird an vier Nachmittagen an Hand von Rollenspielen, Kommunikationsübungen und kurzen theoretischen Ausführungen das Modell "Mediation" vorgestellt.
Es geht darum. Konflikte als eine Chance zu erkennen., die allen Betroffenen neue und erweiterte Möglichkeit eröffnet. Hier gibt es keine Verlierer - niemand außer den Betroffenen selbst, findet die zutreffende Lösung".
Und in der Einleitung heißt es:
"Es ist also noch viel zu tun für Frieden und Gerechtigkeit - nicht nur in der Welt, sondern auch in unserer Region. Und das Beginnt mitten unter uns, angesichts jedes mißgünstigen Worts über Flüchtlinge und jedes unbewältigten Konflikts in Familie, Gruppe, Firma und Schule..."
Auch in der Friedensbewegung gibt es Konflikte. Aber, was machen wir mit ihnen? Geben wir schnell nach und unseren Standpunkt auf - damit es wieder friedlich ist? Beharren wir stur auf unserer Sicht der Dinge? Wollen wir den Gegner, die Gegnerin heruntermachen und lächerlich? Haben wir uns mit dem Status Quo schon arrangiert, damit alles so bleiben kann wie es ist? Bauen wir uns an unseren Feindbildern auf? Sehen wir im andern ständig die Person, die uns böse will? Wenn wir uns so weiterhin verhalten wollen, dann ist die Methode "Mediation" nicht anwendbar, denn sie setzt voraus, da· ich bereit bin:
- neue/andere Sichtweisen zumindest zuzulassen
- mir die andere Seite anzuhören
- den Konflikt, den es gibt zuzulassen und mich damit aus-ein-ander-zu-setzen
- der Sache auf den Grund zu gehen
- meine Wünsche und Gefühle mitzuteilen und die der andern Seite bewußt anzuhören
- im Konflikt eine Chance zu einem positiven Weitergehen zusehen
Mediation beinhaltet auch, da· mir eine Konfliktlösung nicht empfohlen oder vorgeschrieben wird, sondern da· ich selbst befähigt werde zusammen mit dem Gegner, der Gegnerin eine für uns beidseitig annehmbare Lösung herauszuarbeiten. Also: aus Gegnern werden Partner, "die ihre Mitverantwortung am und im Konfliktfall erkennen und in Form einer Bearbeitung so lösen, da· alle Beteiligten "gewinnen". Mediation/Vermittlung zeigt mir auch, da· ich meine Konflikte oft nicht ohne die Hilfe anderer bearbeiten kann. Der Mediator/Vermittler (es können auch mehrere sein) Übernimmt diese Rolle. Sie/er ist die Person, die es beiden 'Parteien' ermöglicht, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Diese Person ist ganz dabei, gibt beiden Seiten die gleichen Chance, sieht, da· die Regel eingehalten werden und hilft, da· die verschiedenen Probleme und Gefühle angesprochen und aufgenommen werden.
Der Ablauf eines Mediation Gesprächs ist so:
- Einführung:
Der/die VermittlerIn legt die Regel fest und versucht, eine angstfreie und offene Atomsphäre zu schaffen. - Sich Mit-Teilen:
Jede `Partei` hat die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge dazustellen, wobei auch die jeweiligen Gefühle einen wichtigen Platz einnehmen. Die andere 'Partei' muß zuhören, wenn möglich mit eigenen Worten sagen, was sie gehört hat, um sich so wirklich in die Situation des/der anderen zu versetzen. Der/die Vermittlern hilft, da· dies möglich ist. Danach bekommt die andere 'Partei' die Zeit die sie braucht um zu berichten. - Problemlösung:
In einem Brainstorming (Ideensammlung spontan) werden verschiedene Lösungsversuche genannt. In gemeinsamer Absprache wird dann die für beide bestehende Möglichkeit ausgewählt bzw. entdeckt. - Einverständnis:
Die wichtigsten Punkte der Absprache werden zusammengetragen und überprüft und schriftlich niedergelegt. Diese Regeln sind immer gültig, ganz gleich ob es sich um Konflikte im politischen, internationalen, kulturellen und zwischenmenschlich Bereich handelt. Wir können Mediation anwenden, wenn wir bereit sind, mit unserem Gegner, unserer Gegnerin, so einen Konflikt anzugehen oder als Mediator den 'Parteien' unsere ganze Aufmerksamkeit (unser Ohr und Herz -und auch Verstand) geben (was bedeutet, da· dieses eingeübt werden muß). Von welchen Standort aus auch immer: ich werde merken, da· ich befähigt werde meine Probleme in die eigene Hand zu nehmen. Wenn dem so ist, dann werden wir unsere Konflikte nicht mehr "unter den Teppich kehren" wollen, sondern uns daran machen, mit ihnen zu arbeiten, damit daraus Miteinander + Leben und nicht Gegeneinander + Tod wird