Unsere Luftwaffe in Göttingen:

Meinungsfreiheit in Handschellen

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Vom 9. - 12.9.99 hatte die Bundeswehr ("Unsere Luftwaffe") die Bevölkerung unter dem Motto "Sie fragen, wir antworten" eingeladen. Viele Menschen nahmen diese Einladung auf dem Mühlenanger in Northeim an. Auch wir - drei Mitglieder des Göttinger Friedensbündnisses - kamen dieser Einladung nach.

Am Sonntag, 12.9., um 15.30 Uhr betraten wir das Gelände am Mühlenanger. Dabei zeigte jeder von uns ein Plakat. Auf zwei Plakaten waren Zeichnungen von Kindern des SOS-Kinderdorfes in Novi Sad zu sehen. Die Kinder hatten hier ihre Eindrücke von den Zerstörungen der Luftangriffe während des Jugoslawien-Krieges dargestellt Das Dritte Plakat zeigte zwei Fotos von Zerstörungen ziviler Einrichtungen in dieser Region.

Das sollte unsere Art der Frage sein, was mit den ausgestellten Waffen angerichtet wird.

Doch es kam zu keinerlei Dialog. Wir wurden von den Feldjägern sofort des Geländes verwiesen. Dabei wurden wir ohne jeglichen Widerstand unsererseits ziemlich rüde körperlich bedrängt und attackiert. Das ging von heftigem Schubsen, Arm nach hinten umdrehen bis zum Ergreifen und Wegtragen.

Zum Schluss mischte sich auch die Polizei ein. Einer von uns wurde in Handschellen zur Polizeiwache Northeim gebracht, um die Personalien für eine angekündigte Anzeige aufzunehmen.

Der Skandal dabei ist: Für das Zeigen von Kinderbildern wird jemand wie ein Schwerverbrecher in Handschellen abgeführt. Gleichzeitig krabbeln Kinder auf den ausgestellten Waffensystemen herum. Diese Kinder werden durch die Faszination Technik verführt, ohne dass mit ihnen über die Wirkung von Waffen gesprochen wird. Darauf wollten wir aufmerksam machen.
 

Kontakt/Rückfragen: Göttinger Friedensbündnis c/o Friedensbüro, Gotmarstraße 3, 37073 Göttingen, Tel: 0551/45074 Fax: 551/45139

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