Ökumenische FriedensDekade 2007

von Wiltrud Rösch-Metzler
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( c ) Netzwerk Friedenskooperative

Unter dem Motto "andere achten" wird vom 11. bis 21. November 2007 die 28. Ökumenische FriedensDekade mit Vorträgen, Gottesdiensten, Friedensgebeten und Aktionen durchgeführt. Am Eröffnungsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am Samstag, 10. November, um 19.00 im Ulmer Münster wird der diesjährige Schirmherr der FriedensDekade, der Sänger der Prinzen, Sebastian Krumbiegel, teilnehmen. Krumbiegel, der anschließend mit seinem Programm "Ängste und Träume" auf musikalische Lesetour geht, engagiert sich für eine ausländerfreundliche Gesellschaft. "Andere achten ist für mich die Grundvoraussetzung, um miteinander ins Gespräch zu kommen," sagt der Künstler in seinem Interview für die FriedensDekade im Materialheft.

"Nicht abfällig reden, nicht Schwäche verachten, nicht Grenzen verletzen" heißt es in dem von Christine Tergau-Harms und Fritz Baltruweit komponierten Lied für die diesjährige FriedensDekade, das in den Gottesdiensten und anderswo Verwendung findet. Der Bibeltext aus dem Philipperbrief (Kapitel 2, Verse 2-3) bildet den biblischen Bezugsrahmen zum Motto. Dort heißt es: ".Nichts geschehe aus Streitsucht oder eitler Ruhmsucht, vielmehr achte in Demut jeder den andern höher als sich selbst. Jeder sei nicht nur auf das Eigene bedacht, sondern auch auf das der Anderen."

Zusammen mit Organisationen der Friedensbewegung, darunter dem Verein der Pressehütte Mutlangen, ruft das Gesprächsforum der FriedensDekade dazu auf, Unterschriften für ein atomwaffenfreies Deutschland zu sammeln. Zu den Forderungen gehört der Abzug aller noch verbliebener (20 bis 150) Atomwaffen aus Deutschland und keine Mitwirkung an Planung und Einsatz von Atomwaffen. Unterschriftenlisten gibt es beim Materialversand der FriedensDekade. Für die Arbeit in Gruppen zum Thema Atomwaffen finden sich im Materialheft ebenfalls Vorschläge.

Wie nah sind durch die neuen Verteidigungspolitischen Leitlinien der Bundeswehr Auslandseinsätze der Bundeswehr zur Rohstoffsicherung gerückt? Diese Frage analysiert Professor Thomas Hoppe für die FriedensDekade. Die Ökumenische Erklärung gegen Wirtschaftskriege verweigert sich gegenüber Kriegen, die aus wirtschaftlichem Interesse geführt werden. Die Auseinandersetzung mit Neonazis, etwa, wenn sie versuchen Kriegerdenkmale für rechtes Heldengedenken umzuwidmen, ist ein weiteres Themenfeld der diesjährigen FriedensDekade.

Während der FriedensDekade soll aber auch zum Ausdruck gebracht werden, wo das Motto "andere achten" schon Gestalt angenommen hat: in einem christlich-muslimischen gewaltfreien Training von AGDF, pax christi und muslimischen Organisationen, durch die persönliche Energieeinsparbilanz im Lebenshaus Schwäbische Alb oder durch eine Geldanlage beim Mikrokredit-Fond Oikocredit. Der Gründer der Kleinkreditbanken Yunis ist im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Das Material zur FriedensDekade - 60seitiges Materialheft, Plakate, Postkarten, Gebetsleporello mit täglichen Friedensgebeten, Bildmeditation mit dem Foto "Kinderdreirad mit Panzer nach Angriff" von Filmemacher Erhard Batka und dem Bild "Junge mit Pistole vor Schaufenster" des Leipziger Malers Norbert Wagenbrett, Unterschriftenliste "unsere zukunft - atomwaffenfrei", Bittgottesdienst für den Frieden, Film-dvd "Lost children" über Kindersoldaten in Uganda und Texte und Gebete Jugendlicher 10 x Frieden - gibt es bei: Knotenpunkt, Beller Weg 6, 56290 Buch/Hunsrück, Tel. 06762/ 2261 oder http://www.friedensdekade.de

G8 - Gute Nacht
aus "10 x Frieden"

Gute Nacht für die ärmsten Länder der Welt, Gute Nacht für den, der nicht in den Krieg mit einfällt. Gute Nacht für den Fairen Handel. Guten Tag der Klimawandel. Zu acht ist die Macht leicht gemacht! Hab ich da zu einfach gedacht?

Christina Krüger (11. Klasse), Ökumenische FriedensDekade 2007
 

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Wiltrud Rösch-Metzler ist Journalistin und pax christi Bundesvorsitzende.