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Osteraktivitäten out?
vonDie traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung richteten sich mehr als dreißig Jahre lang gegen die Politik und Logik der atomaren Abschreckung und den Rüstungswettlauf im Ost-West-Konflikt. Veranstalter und Presse erhoben die TeilnehmerInnen-Zahlen zum Maßstab für die Stärke der Friedensbewegung - eine Belastung für die Aktionen?
Viele der uns bewegenden Themen sind sperrig, lassen sich kaum auf einfache Formeln reduzieren und wohlfeile Antworten sind nicht parat. Zur Zeit bekommen Oppositionsgruppen und soziale Bewegungen - bis auf die Gewerkschaften im Osten - für kaum eines ihrer Themen großen, auf der Straße sichtbaren Zulauf. Selbst offene Kriege wie in Ex-Jugoslawien provozieren hier wenige dazu, auf die Strasse zu gehen. Das Engagement von Friedensorganisationen richtet sich auch richtigerweise auf die notwendige Unterstützung von dortigen Antikriegsgruppen.
Mit den Osteraktionen 1992 - viele der Veranstalter nennen sie bewußt nicht mehr "Ostermarsch" - stellen sich Friedensgruppen der einschneidend veränderten politischen Situation. Schließlich werden - Totgesagte leben länger - eine erstaunliche Anzahl von Aktionen stattfinden, z.T. klein und phantasievoll, viele auf ehemaligem DDR-Gebiet, wo dieser Aktionstermin keine Tradition ist sondern neu aufgenommen wurde.
Nach unseren bisherigen (spärlichen) Informationen sind die Themen nicht auf einen Punkt konzentriert. Es geht um das neue Bundeswehrkonzept - gegen "out-of-area"-Planungen, Rüstungsexporte, um den Nord-Süd-Konflikt und um Ausländerfeindlichkeit/Rassismus. Die Überwindung von alten und neuen Nationalismen wie Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker fordern generelle Überwindung militärischen Denkens. So geht`s auch oft um eine "BRD ohne Armee" und eine Politik der nichtmilitärischen Konfliktlösung ("Helm ab - aber grenzenlos").