Pax Christi USA

von Michael Jones

Iccho Itoh, der Bürgermeister von Nagasaki, hat es treffend gesagt: "Die Menschheit kann nicht mit Nuklearwaffen koexistieren."

Wir von Pax Christi USA nehmen Bürgermeister Itohs Worte sehr ernst und gehen noch einen Schritt weiter, indem wir fragen, ob die Menschheit überhaupt mit Krieg, in welcher Form auch immer, koexistieren kann. In diesem Sinne hat Pax Christi USA zwei große Kampagnen gestartet: Eine zur andauernden Opposition gegen den fortdauernden Krieg im Irak und gegen die Eroberung des Irak durch US-Truppen und die andere zum Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor sechzig Jahren.

Pax Christi USA hat, wie viele Führer der Katholiken und anderer Glaubensgemeinschaften weltweit, den Irak-Krieg von Beginn an abgelehnt. Aber wie bei der Vietnam-Tragödie unserer Elterngeneration wird unser Protest ein Ende des Krieges nicht erreichen können - außer wenn wir unseren Widerstand mit Anstrengungen verbinden, in den Hallen des US-Kongresses eine alternative Vision zu erzeugen. Deswegen hat Pax Christi USA sich mit dem Friends Committee on National Legislation (FCNL - http://www.fcnl.org) verbündet, um eine Resolution im Kongress einzubringen, die erklärt, dass "es die Politik der USA ist, alle Truppen und Stützpunkte aus dem Irak abzuziehen". Während die US-Pläne zur Errichtung ständiger Basen in Irak vorangetrieben werden, weigert sich die Bush-Regierung, eine Zeitschiene für den Rückzug der US-Truppen aufzustellen und missachtet damit die klar geäußerten Wünsche der Menschen im Irak. Die unter dem Namen "STEP" bekannte FCNL-Resolution verlangt von der Bush-Regierung einen festen Zeitplan für den Rückzug aus dem Irak und Unterstützung für die Wünsche des irakischen Volkes, Irak als vollständig souveränes, stabiles, friedliches und demokratisches Land wieder aufzubauen.

Papst Johannes Paul II. sagte in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2005: "Wie können wir ohne tiefempfundenes Bedauern an das sich im Irak abspielende Drama denken, das für alle so viele tragische Situationen von Unsicherheit und Bedrohung gebracht hat?" Diese Worte beherzigend, hat Pax Christi USA eine internationale Unterschriftensammlung herausgegeben: "Der Krieg im Irak ist eine Niederlage für die Menschlichkeit: Ein offener Brief zum Krieg in Irak an alle Katholiken", um den eindeutigen Standpunkt vorzutragen, dass der US-geführte Krieg im Irak unseren sozialen und moralischen Lehren widerspricht.

In unserem Text heißt es: "Wir sind sowohl von unserem tiefen Glauben und der beständigen Verpflichtung auf die moralischen Lehren unserer Kirche als auch von unserer Liebe zu diesem Land angetrieben. Es ist für uns ganz klar die beste Art, sowohl Gott als auch dem Land zu dienen, wenn wir unsere Ablehnung des Krieges der (Bush)Regierung erklären und Sie/Euch und alle anderen gläubigen und bewussten Menschen öffentlich ermutigen, das auch zu tun." Nähere Informationen zu dieser Erklärung und zu Möglichkeiten, sich diesem Aufruf anzuschließen, sind unter http://www.paxchristiusa.org erhältlich.

Nun nähert sich der Sommer und Pax Christi USA bedenkt, dass im August 2005 der sechzigste Jahrestag der US-Bombardements von Hiroshima und Nagasaki ist. Aufgrund des Drucks der Hibakusha - der Überlebenden der Nuklearangriffe in Japan - haben die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki ein "Jahr des Gedenkens und der Aktion für eine atomwaffenfreie Welt" ausgerufen.

Friedens- und Gerechtigkeitsgruppen überall in den USA haben sich daraufhin zusammengetan, um an vier Atomwaffenstandorten in den USA Aktionstage zu organisieren. Pax Christi USA und die Nevada Desert Experience (http://www.nevadadesertexperience.org) haben sich verbündet, um am Nevada-Testgelände in Las Vegas, auf dem US-Atomwaffen getestet werden, eine 4-tägige Aktion vorzubereiten. Unter dem Titel "Viele Geschichten - eine Vision für eine atomfreie Welt" wird die Nationale Konferenz und das öffentliche Zeugnis vom 4. bis 7. August stattfinden, u.a. mit einer Demonstration vor dem Testgelände und mehr als einem Dutzend Rednern und Workshops. Diese werden die Themen Atomarer Rassismus, Nuklearwaffen und Umwelt, Militarismus und Erziehung, Atomwaffen und Internationales Recht abdecken, um nur einige zu nennen.

(Weitere Friedensaktionen, die in den USA zum Gedenken an den sechzigsten Jahrestag von Hiroshima und Nagasaki stattfinden, sind Demonstrationen am Livermore Atomwaffen Laboratorium, der Y-12-Atomeinrichtung in Tennessee und am Los Alamos Atomwaffenlabor in New Mexico).

Pax Christi hat erkannt, dass die Menschheit unmöglich mit Präventivkriegen und Nuklearwaffen koexistieren kann. Deswegen versuchen wir mit besten Kräften eine gerechte und friedvolle Welt - ob die Beendigung der Besetzung von Irak, oder das Ende der Existenz und Weiterverbreitung von Atomwaffen - durch entschiedene humanitäre und politische Unterstützung zu schaffen und zielen darauf, einen neuen Weg durch die Geschichte zu finden, auf dem der Frieden über den Krieg siegt. In den USA versuchen wir, genau das zu tun: Die katholische Kirche und die Politikmacher dazu zu bewegen, unsere Verpflichtung auf das Gemeinwohl bezüglich Abrüstung, Menschenrechte, Umweltschutz und wirtschaftliche Gerechtigkeit zu berücksichtigen.

Für mehr Informationen über Pax Christi USA und alle unsere Programme und Kampagnen besuchen Sie/besucht bitte http://www.paxchristiusa.org.

Übersetzung: Douglas Bambrick

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Michael Jones ist Kommunikationskoordinator bei Pax Christi USA und unter: mike@paxchristiusa.org zu erreichen.