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Psychologie des Friedens

von Christine SchweitzerRedaktion FriedensForum

„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ (Präambel der Satzung der UNESCO, 1945)

Nicht aus Zufall hatten gleich mehrere AutorInnen dieses Schwerpunkts die Präambel der UNESCO-Satzung als Motto über ihren Beitrag gesetzt. PsychologInnen, die sich mit dem Thema Krieg und Frieden befassen, tun dies in dem Bewusstsein, dass ihre Arbeit ein wichtiger Baustein in der Friedensarbeit ist. Sie befassen sich mit personaler wie mit struktureller Gewalt und versuchen, Fragen eines positiven Friedens anzugehen. In ihrem einleitenden Beitrag erläutern Albert Fuchs und Gert Sommer dieses große Feld der Friedenspsychologie.

Einige Konflikt- und Friedenspsychologen beschäftigen sich eher mit der Analyse – Feindbilder, die Rolle der Medien bei der Kriegspropaganda, Menschenrechte und die kritische Analyse psychologischer Kriegsführung sind hierfür gute Beispiele. Andere PsychologInnen sind eher in der Praxis der Friedensarbeit im weiteren Sinne verortet oder - siehe den Beitrag über eine Untersuchung zu Aktivismus in der Friedensbewegung -untersuchen diese Praxis. Trainings in Gewaltfreiheit und Traumabearbeitung sind zwei solche Arbeitsfelder, in denen die friedenspsychologische Praxis zum Tragen kommt.

Dieser Schwerpunkt ist vielleicht ein wenig theoretischer und wissenschaftlicher als es die Schwerpunkte des Friedensforums üblicherweise sind. Wir haben uns trotzdem dafür entschieden, weil wir meinen, dass es wichtig ist, die verschiedenen Zugänge zum Thema Krieg und Frieden in unserem Heft zu reflektieren. Die FriedenspsychologInnen sind nicht nur eine der Berufsgruppen, die sich in der Zeit der Friedensbewegung gefunden haben und bis heute weiter aktiv sind, sondern psychologische Ansätze und Themenstellungen durchdringen die Friedensarbeit, wie in den Beiträgen dieses Heftes deutlich wird, auf vielfältigste Weise.

Die Redaktion möchte dem Forum Friedenspsychologie, dessen Arbeit in einem eigenen Beitrag dargestellt wird, für seine Unterstützung dieses Schwerpunkts herzlich danken. Nicht nur haben einige seiner Vorstandsmitglieder bei seiner Konzeptionierung entscheidend mitgewirkt, sondern fast alle haben selbst Artikel übernommen.

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Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.