Das geplante US-Raketenabwehrsystem NMD (National Missile Defense), die Diskussionen darüber und die möglichen Auswirkungen auf das weltweite Sicherheitsgefüge stehen im Mittelpunkt der 5. Jahrestagung des Trägerkreises "Atomwaffen abschaffen" vom 25.-27. Mai in der Evangelischen Akademie Iserlohn.

Auf der Münchener "Konferenz für Sicherheitspolitik" Anfang Februar äußerten sich die deutschen Minister (noch) kritisch zu dem geplanten US-Raketenabwehrsystem. Gleichzeitig mehren sich die Stimmen (innerhalb der NATO), in dieser Frage mit den USA zu kooperieren. Russland und China haben dagegen sofort eindeutig erklärt, dass sie ihre eigenen atomaren Angriffsfähigkeiten erweitern werden, um ein wirksames Gegengewicht zu NMD aufzubauen. Alle bisherigen Versuche - vor allem in den 90er Jahren - Atomwaffen gänzlich abzuschaffen, werden durch diese Politik einen herben Rückschlag erleiden. Ein neuer Rüstungswettlauf kann die Folge sein. International formiert sich gegen NMD ein immer intensiver werdender Widerstand: 50 Nobelpreisträger, sowie Generäle und VertreterInnen der Kirche lehnen dieses neue Rüstungsprogramm ab. Auch innerhalb der UN wird die Befürchtung laut, ein weitgehender Stillstand der Abrüstung bedeute einen Rückschritt für die internationalen Beziehungen und die Sicherheitspolitik.

Mit der Jahrestagung in Iserlohn wollen die Veranstalter die öffentliche Diskussion über NMD und die nuklerare Teilhabe Deutschlands (Europas) anregen.

Der Trägerkreis ist Teil des internationalen Netzwerks "ABOLITION 2000 - a global Network for the elimination of nuclear weapons", dem mittlerweile über 2000 Gruppen angehören.

Weitere Informationen:

Trägerkreis Atomwaffen abschaffen, Lenzhalde 53, 70806 Kornwestheim, Tel. 07154-22026, Fax 07154-186643, e-mail: roblach [at] s [dot] netic [dot] de, http://www.friedenskooperative.de/themen/abschaff.htm