Zeitschiene Afghanistan

von Redaktion FriedensForum

1919: Unabhängigkeit Afghanistans von Großbritannien nach dem dritten Anglo-Afghanischen Krieg.

1933: Einführung eines konstitutionellen Königreichs

1973: Einführung einer Republik

1978: Die sog. „April-Revolution": Militäreinheiten, deren Offiziere mit der kommunistisch ausgerichteten, Demokratischen Volkspartei Afghanistans (PDPA) verbunden waren, stürzen die Regierung des Präsidenten Daoud, der 1973 selbst durch einen Putsch gegen König an die Macht gekommen war.

1979: Im Dezember Einmarsch sowjetischer Truppen. Im darauf folgenden Bürgerkrieg werden die gegen die Sowjets kämpfenden Mudschaheddin von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützt.

1989: Abzug der sowjetischen Truppen.

1992: Die Mudschaheddin nehmen Kabul ein. Danach entbrennt ein Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Fraktionen der Mudschaheddin, darunter den Taliban.

1996: Die Taliban erobern Kabul, nachdem sie im Jahr zuvor schon Kandahar und Dschalalabad eingenommen hatten und rufen die Islamische Republik aus. Allein im Nordosten des Landes hält sich die Vereinigte Islamische Front zur Rettung Afghanistans, auch als Nordallianz bezeichnet.

2001: 11. September: Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon, rund 3.000 Menschen sterben
12. September: Die USA interpretieren die Anschläge als einen kriegerischen Angriff auf ihr Land. Die NATO beschließt den Bündnisfall (das erste Mal in ihrer Geschichte) und der UN-Sicherheitsrat erlaubt den USA, sich selbst zu verteidigen.
7. Oktober: Die USA greifen Afghanistan an (Operation Enduring Freedom-OEF). Der Angriff wird damit begründet, dass Al-Quaida Chef Osama Bin Laden sich in Afghanistan aufhalte und von den Taliban unterstützt werde. Die Nordallianz stellt vorrangig die Bodentruppen in dem Krieg.
13. November: Kabul wird erobert. Das Talibanregime ist gestürzt.
16. November: Deutschland unterstellt dem Kommando der OEF bis zu 3.900 Soldaten. Die Bundestagsabstimmung wird von Kanzler Schröder mit der Vertrauensfrage gekoppelt. (Die Bundesmarine ist bis heute mit ihrem Einsatz vor Afrika an OEF beteiligt.)
5. Dezember: Auf dem Petersberg bei Bonn findet eine Afghanistankonferenz statt. Hamid Karzai wird zum Übergangspräsidenten bestimmt.
20. Dezember: Der UN-Sicherheitsrat beschließt (Resolution 1386) die Entsendung der International Security Assistance Force (ISAF) nach Kapitel VII (friedenserzwingende Maßnahmen).
22. Dezember: Der Bundestag beschließt die Beteiligung deutscher Soldaten an der ISAF. Die ersten Soldaten treffen am 10. Januar 2002 ein.

2002: Im Juni bestimmt eine landesweite außerordentliche Loya Dschirga eine neue Übergangsregierung, wiederum unter Karzai.

2003: Im August übernimmt die NATO das ISAF-Kommando. 42 Länder beteiligen sich an der Mission.
Im Dezember wird das Bundeswehrmandat auf die Stadt Kundus ausgedehnt.
Ende 2003 wird eine verfassunggebende Loya Dschirga einberufen.

2004: Im Januar wird eine neue Verfassung verabschiedet.
Am 9. Oktober gewinnt Karzai die erste Präsidentenwahl mit 55,4 % der Stimmen: Unregelmäßigkeiten und Proteste überschatten die Wahl.

2005: 18. September: Die ersten Parlamentswahlen finden statt; allerdings ohne Parteien.
28. September: Der Bundestag beschließt die Entsendung von 3.000 weiteren Soldaten.

2006: 28. September: Der Bundestag verlängert das Mandat um ein weiteres Jahr. Das Mandat ermöglicht deutschen Soldaten die Bewegung in Gesamt-Afghanistan.
5. Oktober: Die ISAF übernimmt die Kontrolle auch im Osten und ist jetzt für ganz Afghanistan zuständig.

2007: März: Der Bundestag stimmt zu, der ISAF Aufklärungsflugzeuge (AWACS) für Flüge über dem gesamten Land zur Verfügung zu stellen.
Juli: Tornados werden entsandt.

2008: Im Dezember kündigen die USA an, die internationalen Streitkräfte um 30.000 Soldaten zu verstärken und ihre Truppen zu verdoppeln.
Deutschland übernimmt Mitte 2008 die Leitung der „Quick Reaction Force“ von Norwegen. Hierbei handelt es sich um eine Eingreiftruppe zur Aufstandsbekämpfung.
Deutschland erhöht seine Truppenzahl auf 4.500 SoldatInnen und verlängert das Mandat mit Rücksicht auf die Bundestagswahlen 2009 um 14 Monate.

2009: 2. Juli: Der Bundestag weitet das Mandat aus. Deutschland beteiligt sich auch mit AWACS-Aufklärungsflugzeugen.
10. August: Deutschland schickt 600 zusätzliche Soldaten, nachdem US-General und NATO-Kommandeur Stanley McChrystal vor dem Erstarken der Taliban gewarnt hat.
20. August: Präsidentschaftswahlen. Es gibt erneut Vorwürfe der Wahlmanipulation.
4. September: Die Bundeswehr ordert einen von den USA geflogenen Angriff auf zwei von den Taliban entführte Tanklastzüge. Dabei werden vermutlich 135 Menschen, darunter viele Zivilisten, einschließlich Kinder, getötet.

Vorstehende Darstellungen wurden in Anhlehnung an folgende Quellen formuliert: Quellen: Frankfurter Rundschau vom 21.8.2009, http://de.wikipedia.org/wiki/Afghanistan, www.akuf.de, www.un.org, http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Aussenpolitik/RegionaleSchwerpun..., http://www.nato.int/ISAF/,  http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Enduring_Freedom,  http://de.wikipedia.org/wiki/ISAF, http://www.irinnews.org/Report.aspx?ReportId=85043, http://reliefweb.int/rw/RWFiles2009.nsf/FilesByRWDocUnidFilename/MUMA-7T...$File/full_report.pdf, IMI-Fact-Sheet Afghanistan: Das Drama in Zahlen (Sept 2009, www.imi-online.de), http://www.jochen-hippler.de/Aufsatze/Afghanistan__Von_der__Volksdem/afg....

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