Leserinnenbriefe

Zum Anti-Sicherheitskonferenz-Bündnis

von Emmi MenzelUrsula Uhrig

Liebe FriedensfreundInnen, liebe Redaktionsmitglieder des FriedensFORUMs,
seit vielen Jahren, ich glaube seit Anbeginn, bin ich Abonnentin des FORUMs und interessierte Leserin. Die Hefte geb’ ich nie zum Altpapier, sondern lege ich am Infostand aus oder geb’ sie – je nach Thema – an Interessierte persönlich weiter.

Das FORUM war natürlich im Laufe der Zeit häufig Plattform für Diskussionen, unterschiedliche Einschätzungen etc. Das ist völlig selbstverständlich und immer interessant und oft auch lehrreich.

Aber über den Abdruck von Thomas Rödls Artikel mit der anspruchsvollen Überschrift „Von der deutschen Verantwortung in der Welt“ bin ich doch etwas erstaunt, oder besser gesagt ärgerlich, kann man doch sehr schnell erkennen, dass er lediglich geschrieben wurde, um sich selbst in Szene zu setzen und andere Teile der Friedens- und Antikriegsbewegung ins Abseits zu stellen, ja zu diffamieren. Thomas Rödl maßt sich an, zu entscheiden, wessen Demo eine Friedensdemo ist und wer gewaltfrei agiert. Das Anti-Siko-Bündnis ist das breiteste Bündnis in München, darunter das „Münchner Friedensbündnis“ mit allen seinen Gruppen (u.a. die BIFA, Pax Christi etc.), die alle Jahrzehnte lang Friedensarbeit machen. Aber laut Rödl sind viele zu dumm, um zu erkennen, dass es bei dieser Demo gar nicht um eine Friedensdemo gehe. Ungeheuerlich!

Wie gut, dass es Thomas Rödl und seinen „KND“ [Kriegsrat Nein Danke] gibt, der endlich die richtigen Forderungen aufstellt, die ja in keinem unserer Aufrufe zu finden sind!!! Und weil die Anti-Siko-Demo von den Medien und der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, marschiert der „KND“ halt mit – aber bunt! Wie verbohrt und überheblich muss man sein, um solch einen unqualifizierten Schmarrn abzusondern, nur um anderen eins reinzuwürgen.

Wär’ vielleicht sinnvoll, den Artikel noch mal gründlich zu lesen. Dies empfiehlt Euch in aller Freundschaft,

Emmi Menzel

 

Liebe Freunde der Friedensforum-Redaktion,
im neuesten Heft des Friedensforum vertritt Thomas Rödl in seinem Artikel „Von der dt. Verantwortung in der Welt“ u.a. seine Meinung zur Großdemo gegen die Münchner NATO-Sicherheitskonferenz, ohne dafür irgendeine Legitimation oder einen Auftrag der Münchner Friedensbewegung zu haben. Munter splittet er die einzelnen Friedens- und Antikriegsgruppen in „Die Guten“ – nämlich seine eigene neugegründete KDN-Kriegsrat Nein Danke – und „Die Bösen“ – nämlich die eher gewaltbereiten Akteure. Das ist einfach unglaublich, hat doch Thomas Rödl seit Jahr und Tag aktiv mitgewirkt im „Münchner Friedensbündnis“, bei allen Großdemos, bei der Friedensarbeit!

Weiter versteigt er sich in die selbstgerechte Feststellung, die Demo zur Anti-Sicherheitskonferenz sei ja gar keine Friedensdemo, auch wenn Medien und viele Teilnehmer das so sehen würden. Das schlägt dem Fass den Boden aus! Er kann das beurteilen. Die Selbstüberheblichkeit ist nicht mehr zu überbieten. Dazu die Aufzählung all „der Guten und Klugen“ in der Öffentlichkeit der Friedensbewegung als werbewirksame Maßnahme. Das Ganze ist unerträglich. Ich protestiere!

Ursula Uhrig

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Emmi Menzel aus München, seit 1961 Teilnehmerin aller Ostermärsche, aller Bonner Demos.
Ursula Uhrig, Mitglied seit Jahrzehnten im Münchner Friedensbündnis und einer Münchner Frauengruppe.