Hiroshima mahnt: Die Waffen nieder! Zukunft gemeinsam sichern!

Am 6. August 1945 hinterließ der erste Abwurf einer atomaren Massenvernichtungswaffe auf die japanische Stadt Hiroshima - nicht nur eine völlig verwüstete und verstrahlte Stadt, sondern sie vernichtete auch das Leben von mehr als 200.000 Menschen.

77 Jahre nach diesem Massaker befindet sich Europa in einem Krieg, steht die Welt vor der größten Aufrüstung in der Menschheitsgeschichte (Weltrüstungsausgaben 2021 = mehr als 2,1 Billionen US $; NATO-Anteil = weit mehr als die Hälfte). Gleichzeitig spitzen sich Konflikte um Rohstoffe & Einfluss sowie durch Armut, Hunger & Perspektivlosigkeit, Umweltkatastrophen & Klimazerstörung hervorgerufene Krisen immer mehr zu. Sie lösen weltweit massive Fluchtbewegungen aus und führen Planet und Menschheit immer mehr an den Rand des Abgrunds.

Diese Besorgnis erregenden Entwicklungen und vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine erzeugen in der Bevölkerung Entsetzen, Hilflosigkeit & Ängste. So verständlich dies angesichts der brutalen Kriegsführung und der Drohung sogar mit einem Atomwaffeneinsatz auch ist: Immer mehr Waffen schaffen nicht mehr sondern weniger Sicherheit! Gewinner sind vielmehr die Rüstungskonzerne & deren Aktionäre (Bsp. Rheinmetall: Kursexplosion 111 % in 10 Wochen seit Kriegsbeginn).  Nachdem jetzt der Bundestag tatsächlich das 100 Mrd. Sonderprogramm für das Militär inkl. einerjährlichen Erhöhung des Rüstungsetats auf 2 % (= z.Z. ca. 75 Mrd. EUR), beschlossen hat, wird damit Deutschland auf Platz 4 in der Liste der Länder mit den meisten Militärausgaben der Welt aufsteigen. Das hat verheerende Folgen für alle sozialund klimapolitischen Vorhaben in der Zukunft! Darüber hinaus ist zu erinnern: Auch der Westen hat in den vergangenen Jahrzehnten in Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien und Libyen mit gebombt, hat völkerrechtswidrige Kriege um Macht- & Einflusszonen geführt und "regimechange“ betrieben. Alle vergangenen Kriege waren grausam und zerstörerisch; geprägt von Massakern, Folter
und Vergewaltigungen. lm Verhältnis zu Russland darf auch jetzt nicht unterschlagen werden, das die US-Regierungen der Vergangenheit mehrere Abrüstungsverträge gekündigt haben und der Westen die großen Chancen der historischen Jahre 1989 ff. zur Schaffung einer gemeinsamen, europäischen Sicherheitsarchitektur, basierend auf Kooperation, Vertrauen & Abrüstung nicht genutzt hat. Unreflektierte, allein aufaufgewühlten Emotionen beruhende Reaktionen sind in dieser Lage brandgefährlich.

1. Was folgt aus all dem?

So schwer es nach den jüngsten Erfahrungen mit dem autokratischen Regime Putins auch fällt: Der Krieg kann nur durch Verhandlungen beendet werden! Wer, wie Teile der US-Regierung, glaubt, mittels des Krieges und einer kompletten „Deglobalisierung“ Russland schwächen oder besiegen zu können, spielt mit dem Feuer eines zumindest in Europa alles vernichtenden Atomkriegs. Solange dieser Krieg mit mehr Waffen genährt wird, solange sich jede Seite Vorteile von einer Fortsetzung des Krieges verspricht, wird das Morden & die Zerstörung weitergehen, haben ernsthafte Verhandlungen um einen lnteressenausgleich keine Chance. Deshalb gilt es zunächst, weitere Eskalation zu vermeiden und den Konflikt einzufrieren, um sodann unter neutraler Vermittlung z.B. der UN oder der OSZE auf der Grundlage der vorliegenden Maximalforderungen beider Seiten in einem längeren Prozess eine tragfähige, diplomatische Lösung auszuhandeln.

2. Der Planet brennt - auch ohne Krieg!

lm März 2022 legte der Weltklimarat seinen erschütternden Bericht über den Stand der Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen vor: Fast die Hälfte der Menschheit lebt in Regionen, die in wenigen Jahrzehnten klimatisch unbewohnbar sein werden! Das Pariser 1,5-Grad-Ziel droht schon bis Mitte des Jahrzehnts überschritten zu werden, nicht revidierbare Kipp-Punkte drohen zu fallen, verwüstete Landschaften zwingen Millionen verzweifelter und hungernder Menschen zur Flucht. Neue
Konflikte und Kriege sind damit vorprogrammiert. Derweil 2022 „weitere 260 Millionen Menschen in extreme Armut abzurutschen drohen“, explodieren Gewinne & Vermögen von Großkonzernen & Superreichen. Laut OXFAM hat allein das Vermögen der Milliardäre 2021 „um 42 % zugenommen“. Dabei ermöglichen nicht in 1. Linie die bekannten, karibischen „Steueroasen“ das Verstecken dieser Summen. Allein die Hälfte dieser, einer ordentlichen Steuer entzogenen Summen wird in den fünf G7-Staaten (USA, GB, Deutschland, Italien & Japan) vermutet (FR v. 18.05.22). Diese von der Politik bewusst geduldeten, kriminellen Strukturen ermöglichen einigen Wenigen einen unermesslich-obzsönen Profit auf Kosten von Mensch und Umwelt. Sie rauben damit der Jugend die Zukunft und führen die Menschheit in die Barbarei!

3. Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft!

Deshalb muss der lrrweg der Privatisierung von Gesundheits- bzw allen Einrichtungenlßereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge gestoppt und rückgängig gemacht werden. Gesellschaft und Wirtschaft müssen in ein System der solidarischen Gemeinwohlorientierung überführt werden, in der Mensch und Umwelt vor der hemmungslosen Profitmaximierung geht, Um diesen Planeten für künftige Generationen zu erhalten und zukunftsfähig zu machen, liegen gewaltige und in kürzester Zeit anzugehende Aufgaben vor uns, Kriege von gestern und die Verschwendung gigantischer Summen für Militär und Rüstung sind dabei ein wesentlicher Hinderungsgrund.

4. Gemeinsam bestehen  oder untergehen?

Daher liegt in dem „dramatischen Appell der Internationalen Palmekommission mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, internationalen Organisationen und Gewerkschaften“, vorgelegt im „Palme-ll-Bericht“ im April 2022 (FR) der Schlüssel zum Überleben der Menschheit. Die Tatsache, dass die essentiellen Probleme der Menschheit von keinem Land allein (und schon gar nicht gegeneinander), sondern nur GEMEINSAM gelöst werden können, bedingt einen sofortigen Waffenstillstand, bedingt
Abrüstung, eine radikale Senkung der Militärausgaben und Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Erderhitzung, Umweltzerstörung, Pandemien, Hunger und sozialer Ungleichheiten!

"Wir müssen den laufenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine vom Ende her denken, Wenn wir den lll. Weltkrieg nicht wol/en, müssen wir früher oder später aus dieser militärischen Eskalatlonslogik raus und Verhandlungen aufnehmen.“
(Brigadegeneral a.D. Erich Vad)