6x jährlich erscheint unser Magazin "FriedensForum" und berichtet über Aktionen und Themen der Friedensbewegung. Gerne schicken wir dir ein kostenfreies Probeexemplar zu. Die nächste Ausgabe erscheint Ende April mit dem hochaktuellen Thema "Entspannungspolitik".
Friedensfähig statt kriegstüchtig!
Wir befinden uns mitten in einem neuen Kalten Krieg, der für die Menschen hier in Deutschland und weltweit gefährlicher ist als der erste Kalte Krieg zwischen Warschauer Pakt und NATO. Die russische Regierung hat auf Kriegswirtschaft umgestellt, ungeachtet der wirtschaftlichen Folgen, um den Krieg in der Ukraine fortsetzen zu können. Westliche Staaten nehmen den Überfall auf die Ukraine zum Anlass, Ängste vor einem russischen Angriff auf NATO-Staaten zu schüren, um damit eine noch massivere Aufrüstung und Militarisierung des Denkens zu erreichen. Dabei geben allein die europäischen NATO-Staaten ohne die USA schon jetzt deutlich mehr Geld für ihre Armeen aus als Russland.
Die Stationierung der US-Marschflugkörper, Hyperschallwaffen und Raketen in Deutschland würde die Kriegsgefahr noch deutlich erhöhen, da diese Waffen dafür geeignet sind, strategische Ziele weit in Russland überraschend anzugreifen, während die USA noch außer Reichweite russischer Hyperschallwaffen liegen. Damit steigt die Gefahr von Fehlentscheidungen - der „Atomkrieg aus Versehen" könnte schreckliche Realität werden. Wir unterstützen den Berliner Appell gegen die neuen Mittelstreckenwaffen!
Aber auch ohne einen „heißen Krieg" wird die fortgesetzte massive Aufrüstung beider Seiten enorme Geldsummen verschlingen, die für die Bewältigung des Klimawandels und die Bekämpfung der Armut fehlen. Deutsche Politiker: innen von den Grünen bis zur AfD wetteifern um die höchsten Rüstungsausgaben. Per Grundgesetzänderung werden für die weitere Aufrüstung „Sonderschulden" in gigantischer Höhe bewilligt. Das steigert nicht unsere Sicherheit, sondern die Profite der Rüstungsindustrie - auf Kosten der Bevölkerung.
Krieg, Umweltzerstörung, Verfolgung und Not treiben Millionen verzweifelte Menschen in die Flucht. Europa und Deutschland reagieren darauf mit Abschottung und Zurückweisung. Diese Menschen brauchen hier einen sicheren Zufluchtsort und eine Perspektive in ihrer Heimat.
Abrüstung bei Waffen und in den Köpfen
Aufrüstung führt zu einem System kollektiver Unsicherheit mit der Gefahr gegenseitiger Vernichtung. Was wir benötigen, ist kollektive Sicherheit durch vertrauensbildende Maßnahmen, Entspannung und die Einhaltung des Völkerrechts. Ein zentrales Element sind dabei Verhandlungen über Rüstungskontrolle und nukleare Abrüstung.
Der Krieg in der Ukraine muss und kann durch einen stabilen Waffenstillstand beendet werden, der den Einstieg in Friedensverhandlungen ermöglicht, die den Interessen aller Menschen in dem Land gerecht werden. Hier ist die Bundesregierung gefordert, Verhandlungen zu unterstützen, statt sie zu sabotieren und immer mehr Waffen in das geschundene Land zu pumpen. Allen Menschen, die sich dem Krieg verweigern und die von Krieg bedroht sind, ist Asyl zu gewähren. Auch in Gaza und im Libanon muss sich die deutsche Regierung für das Ende des Krieges und einen gerechten Frieden einsetzten und gegen die Vertreibung der Menschen aus dem Gazastreifen stellen. Alle Waffenlieferungen an die israelische Armee sind zu stoppen, die mit diesen Waffen einen Völkermord verübt, wie von Amnesty International dokumentiert.
Die Forderung, Deutschland müsse „kriegstüchtig" werden, widerspricht dem Friedensgebot des Grundgesetzes. Wir wenden uns gegen die Militarisierung der Wirtschaft, des Bildungs- und Gesundheitswesens und gegen die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. Ins besondere protestieren wir gegen das bayerische Bundeswehrgesetz, das Schulen und Hochschulen zur Zusammenarbeit mit der Bundeswehr zwingt.
Unsere Forderungen lauten:
- Abrüsten statt Aufrüsten!
- Friedensfähig statt kriegstüchtig! Abbau von Feindbildern! Friedenserziehung an Schulen und Einführung der Zivilklausel an Universitäten und Hochschulen!
- Entspannung und Zusammenarbeit statt Säbelrasseln und Konfrontation! Rückkehr zum Völkerrecht! Waffenlieferungen und Kriegskredite stoppen!
- Atomwaffenverbot durchsetzen! Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrag auch durch Deutschland! Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland! Keine Aufstellung neuer US- Mittelstreckenwaffen in Deutschland!
- Kriegs- und Fluchtursachen beseitigen! Für Frieden, eine lebenswerte Umwelt, soziale Sicherung und eine gerechte Weltwirtschaft!
Das können wir selbst tun:
- Gegen Krieg und Aufrüstung protestieren! In Friedensbewegung und Friedensorganisationen mitarbeiten!
- Kriegsdienst verweigern! Kriegsdienstverweigerer unterstützen!
- Soziale Verteidigung aufbauen als Gegenmodell zur militärischen Verteidigung. Das Konzept von „Sicherheit neu denken" für friedliche Konfliktlösungen propagieren.
- Den Begriff „Friedensstadt Augsburg" mit Leben erfüllen!
Kontakt: Augsburger Friedensinitiative (AFI), Dorfstr. 26, 89361 Landensberg, info [at] augsburger-friedensinitiative [dot] de, http://www.augsburger-friedensinitiative.de
Spenden: AFI Sonderkonto Karl Augart, IBAN DE73 7205 0000 0250 4419 12, BIC AUGSDE77XXX
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