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31.03.1999


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zu: Kosov@: Erklärungen gegen den Krieg

An die Presse

"Wer über gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen zu verlieren" (Gotthold Ephraim Lessing)

Wolf-Dieter Narr, Komitee für Grundrechte und Demokratie

Die zweite Phase des NATO-Luftangriffs, deutsche Flieger sind beteiligt - Und fast alles bleibt ruhig trotz dieses bombenmörderischen Geschäfts

Die jedenfalls, die angeblich verantwortlich Regierenden, haben auf andere Weise als der Große Deutsche Lessing dies meinte, Verstand und Gewissen längst preisgegeben. Sie bomben. Sie zerstören Land und Menschenleben. Und sie geben vor, damit andere Menschen in Not gegen serbische Gangster retten zu wollen. Unmenschen werden propagandistisch aufgeblasen, damit die eigeninteressierte Einfallslosigkeit grausam geübt werden kann. Mit unabsehbaren Folgen. Am Abend des Jahres 2000. Ein Fanal für das kommende kriegsdurchzogene, menschenmordende Jahrhundert. Welch ein Schrecken, so vorzustellen. Und doch wird diese Vorstellung mordwahr werden, wenn wir, wir alle in dieser Bundesrepublik Deutschland, nicht dagegen argumentieren, dagegen handeln. Sofern wir die Augen haben zu sehen, Ohren haben zu hören; Verstand haben, uns kein X für ein U vormachen zu lassen, ein Herz in uns schlagen spüren wenigstens für unsere Kinder und Kindeskinder. Welch eine staatsherrschaftliche Unerhörtheit schon jetzt, junge Soldaten, auf welcher Seite sie auch mißbraucht werden, in den Krieg zu schicken, nur weil diese Politikerbande der NATO-Länder, der Serben und wie sie jeweils schamlos arrogant menschenvernichtend Schicksal spielen, zu feige ist, zu einfallslos, zu interessenborniert, für jeden Menschen verantwortlich Politik zu machen. Das allein meint menschenrechtliches Ernstnehmen.

 zum Anfang


Kosov@: Erklärungen gegen den Krieg
Wenn Kriege vorbereitet werden, wenn sie beginnen und währen, wenn sie hinterher als notwendig gerechtfertigt werden, dauernd wird unverschämt gelogen.

 - Jetzt, als führten die Nato-Länder einen
 gerechten Krieg für Frieden und Menschenrechte,
 jetzt, da sie zuvor Frieden und Menschenrechte
 gemeuchelt haben. Wer von diesen angeblich
 zivilisierten Staaten hat die wahrhaft friedlichen
 Mittel tatsächlich ausgereizt in einer schon
 wenigstens ein jahrzehntlang brenzligen Situation?
 

ð- Jetzt, als wollten diese Staatsmänner eine "humanitäre Katastrophe" vermeiden, die sie gerade durch ihr Verhalten herbeigeführt haben und nun vollends herbeibomben. Wieviel "humanitäre Hilfe" könnten die propagandamächtigen Regierungen leisten, wenn es ihren Interessen frommte. Wir erwähnen nur die Kurden; die Osttimoresen; die Somalier, in deren Land in einem anderen Krieg, nur weil`s dem wahlkämpfenden Präsidenten der USA zu dienen schien, kurzfristig und blutignutzlos eingebrochen wurde. Mit bundesdeutscher Hilfe, versteht sich.

 - Jetzt, als seien Bundesregierung und Bundestag
 bündnispflichtig, die Nachkriegszeit der
 Bundesrepublik mit einem kropfunnötigen und
 dazuhin selbst in seinen ersten Konsequenzen
 mangelhaft durchdachten Kriegsspiel zu beenden.
 Endlich kann der Ruf wieder ausgehen: Deutsche an
 die Front. Welch eine "Aftermoral", die Käthe
 Kollwitz Mutter in der Deutschen Wache
 repräsentativ für`s "neue Deutschland" trauern
 läßt. Welch eine Aftermoral, die schaugeschäftige
 Denkmale bauen macht, damit um so normaler
 amoralische Schaupolitik getrieben werden kann.
 Welche Aftermoral, die so tut, als könne das
 angeblich so friedsame Europa nur kriegerisch
 gegen "die" Serben gerettet werden.

Dabei werden die wahren Interessen verborgen.

 - Die Interessen der bundesdeutsch Herrschenden,
 endlich nach außen weltmachttümmmeln und nach
 innen stramm sein zu können.

ð- Die Interessen der Nato-Länder, ihren weltweiten Wohlstand zu sichern. Gerade wenn aus den katastrophalen Ungleichheiten in dieser Welt neue Aggressionen entstehen.

 - Die Interessen der Nato-Länder, überall für i h
 r e Art des Friedens; für i h r e Art der
 Ökonomie; für i h r e Art der Zivilisation mit
 humanitärem Tarnbezug mit gewaltiger Militärmacht
 aus der Luft eintreten zu können. Aus der Luft
 versteht sich. Tut nichts, wenn Menschen in
 Serbien, im Irak oder anderwärts zuhauf umkommen
 (haben die überhaupt Menschenrechte?). Hauptsache
 die American und European Boys bleiben unversehrt.
 Sonst könnte es nämlich sein, daß auch die
 Bevölkerung in Deutschland, in Frankreich, in den
 USA, in ... nicht mehr mitmacht.

Darum gilt: Mütter, Väter, Junge, Alte gedenkt des Lessingworts. Um unserer Kinder und Kindeskinder in Deutschland und anderwärts, müssen wir den normal hinnehmenden Verstand verlieren. Wir müssen gegen das, was längst wieder nach den Schrecken des 2. Weltkriegs als Realpolitik praktiziert wird, gegen die Normalität des Krieges, gegen den Mißbrauch von jungen Menschen als staatlich getrimmten Mördern mit allen friedlichen Mitteln protestieren. Wir müssen damit anfangen, selbst wider die uns eingebleute Als-Ob-Normalität zu denken, vorzustellen, zu tun lernen. Und das heißt zu allererst: solche Kriegsausreden für mangelhafte politische Einfallslosigkeit nehmen wir nicht mehr hin. Eine Politik, die mit Kriegen rechnet, die ein kriegerisches Rückrat besitzt, ist keine. Wir verweigern uns.

 zum Anfang


Kosov@: Erklärungen gegen den Krieg
Wir erheben die Stimmen und organisieren Proteste. Auf zu den Ostermärschen!

Darum zu allererst Schluß mit der Natobomberei. Hin zur auch ökonomisch üppig helfenden Politik. Mit uns kein Krieg mehr!

gez. Wolf-Dieter Narr (Geschäftsführender Vorstand des Komitees für Grundrechte und Demokratie)



E-Mail:   Grundrechtekomitee@t-online.de
Internet: http://www.friedenskooperative.de/komitee.htm





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