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Redebeitrag für die Antikriegstagsveranstaltung am 1. September 2023 in Ludwigsburg
- Es gilt das gesprochene Wort! -
- Sperrfrist: 1.9.2023, Redebeginn: 17 Uhr -
Liebe Friedensfreunde und –freundinnen,
mein Name ist Martha Albinger und ich spreche heute zu euch als Mitglied der DFG-VK. Manche von euch kennen mich im Kontext meiner Arbeit für und mit Geflüchteten.
Dass jeder Krieg viele Menschen in die Flucht treibt und wie diese, je nachdem aus welchem Land sie fliehen unterschiedlich behandelt werden, war beim Antikriegstag im letzten Jahr mein Thema.
Nun geht es darum, euch vorzustellen, welche Veranstaltungen wir seither gegen den Krieg in der Ukraine gemacht haben und was wir planen.
Am 23.05. gab es eine Veranstaltung zum Thema „Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine“ mit Dr. Maitra aus dem Landkreis Ludwigsburg, der einer der Vorstände der Deutschen Sektion der internationalen ÄrztInnen für die Verhütung des Atomkriegs - ÄrztInnen in sozialer Verantwortung ist. Die internationale Organisation wird mit ippnw abgekürzt und hat 1986 den Friedensnobelpreis erhalten. Zu dieser Veranstaltung kamen ca 80 Interessierte und über 90 nahmen digital teil. Die Veranstaltung wurde vom Scala gestreamt und das You-tube-Video kann noch angesehen werden, was gut ist, da leider sämtliche Zeitungen im Landkreis Ludwigsburg, die zu der hochkarätigen Veranstaltung eingeladen wurden, durch Abwesenheit geglänzt haben.
Die Rückmeldung auf meine Anfrage bei der LKZ, wer zu der Veranstaltung käme, lautete: „Wir haben heute in unserer Konferenz über die Veranstaltung gesprochen, aber uns entschieden, sie nicht zu besuchen. Bei der Masse an Veranstaltungen und verglichen damit wenig Personal müssen wir leider immer wieder aussortieren“.
Es ging dabei um einen Dienstag Abend und ich brauche euch nicht zu erzählen, welche scheinbar interessanteren Artikel in den folgenden zwei Tagen in der LKZ und den anderen Zeitungen im Landkreis Ludwigsburg kamen.
Dr. Maitra hat bei der Veranstaltung die Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen betont und darauf hingewiesen, dass keine der Kriegsparteien auf den Erstschlag verzichtet hat. Außerdem würden jegliche Waffenlieferungen in eine „black box“ gelangen, d.h. wir wissen nicht wohin diese gelangen. Es gibt keinerlei Kontrolle.
Ich habe die Flyer zu dieser Veranstaltung mit dem Link zu dem You-Tube-Video versehen und hier ausgelegt.
Die Situation hat sich seit dieser Veranstaltung verschlimmert: Die USA liefern Streubomben und es wird mittlerer Weile auch von deutscher Seite nicht mal mehr gezögert, Kampfjets und Mittelstreckenraketen zu liefern.
Konkret sind zwei weitere Veranstaltungen geplant:
Am 21.09. um 18.30 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg mit Jörg Kronauer, Journalist und Mitglied bei german-foreigsn-policy.org zum Thema „Der Ukrainekrieg im globalen Kontext“. Veranstalter sind die DFG-VK und die Rosa-Luxemburg Stiftung.
Am 16.11. um 19 Uhr im kleinen Saal des Kulturzentrums Ludwigsburg mit Peter Bürger, Theologe und Publizist zum Thema „No peace – no future – ohne Frieden keine Zukunft“. Veranstalter sind: pax christi, DFG-VK, VVN, katholische Erwachsenenbildung, Letzte Generation, Scala und vhs.
Wir bitten euch, zu diesen Veranstaltungen zu kommen und dafür Werbung zu machen, um so ein Zeichen zu setzen, dass es nicht wenige Menschen im Landkreis Ludwigsburg gibt, die gegen Waffenlieferungen in die Ukraine (und in andere Kriegsgebiete), für Friedensverhandlungen und gegen die Spirale der Gewalt sind.
Für den Landkreis Ludwigsburg planen wir außerdem, ein Friedensnetzwerk zu gründen bzw. dieses zu reaktivieren, um so die Kräfte gegen die Eskalation in diesem Krieg und für Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen zu bündeln. Sämtliche Initiativen für solche Verhandlungen, seien es die einiger afrikanischer Staaten oder die von 40 Staaten, darunter u.a. die Ukraine, China und Saudi-Arabien am 05./06.08. werden vom Westen nicht nur nicht unterstützt, sondern teilweise sogar torpediert und lächerlich gemacht.
Dem müssen wir etwas entgegen setzen. Da die Meinungen in Bezug auf den Umgang mit dem Ukrainekrieg auch innerhalb der eher links gerichteten Gruppen auseinander gehen, rufen wir sowohl die Parteien und Gruppen, als auch einzelne Menschen, die sich gegen weitere Waffenlieferungen und für Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen einsetzen wollen auf, sich diesem Bündnis anzuschließen.
Wir müssen stark und laut werden, um gehört zu werden! Dieser Krieg ist ein Drama, mit ungeheuren Ausmaßen. Es werden auf beiden Seiten unzählige Menschen traumatisiert, verletzt und getötet. Die Infrastruktur zerstört, die Umwelt extrem belastet, die Welt und v.a. der globale Süden wird destabilisiert. Hungersnöte sind die Folge, unzählige Menschen sind auf der Flucht, anderen Ländern wie z.B. Afghanistan, die Unterstützung benötigen droht das Vergessen.
Und es droht ein Atomkrieg!
Bitte meldet euch bei der DFG-VK oder der VVN, wenn ihr bei diesem Bündnis mitwirken wollt und gebt weiter, dass wir MitstreiterInnen suchen.
Ihr könnt euch direkt an uns wenden und/oder euch in die ausgelegten Listen eintragen.
Nun hören wir zum Abschluss der Kundgebung noch Lieder gegen den Krieg.
Vielen Dank, dass ihr heute hier seid und hoffentlich auch bei dem Friedensbündnis mitmacht und damit die Friedensbewegung stärkt!
Martha Albinger ist aktiv bei der DFG-VK.