Redebeitrag für den Ostermarsch Bonn am 16. April 2022

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Hallo,

ich bin Sarah von Fridays for Future.

Das zurzeit alles dominierende Thema ist der Krieg in der Ukraine.

Menschen aus aller Welt leiden wegen des Krieges; nicht nur direkt durch Waffen, sondern u.a. auch durch steigende Energiepreise, Inflation und, was vor allem in Ländern wie z.B. Jemen oder Nigeria dramatisch ist, das Fehlen von Getreide, wodurch eine Hungersnot droht.

Eines muss klargestellt werden: unsere Solidarität sollte den Menschen gelten, die unter diesem Krieg leiden, ob in der Ukraine, Russland oder anderen Ländern. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg ist nicht nur eine Belastung für Menschen in aller Welt, vor allem in den Kriegsregionen, sondern auch für die Umwelt. Denn er gibt den Regierungen dieser Welt wieder einen Grund, aufzurüsten.

Das Militär ist und bleibt einer der größten Treiber der Klimakrise.

Der jährliche CO2-Ausstoß des US-Militärs beispielsweise ist größer als der von 140 Länder - somit ist das US-Militär der größte Verbraucher fossiler Brennstoffe weltweit.
Die Nato-Regierungen geben jährlich circa eine Billion Euro für Aufrüstung aus. Dieses Geld fehlt in anderen Gegenden, vor allem dem Klimaschutz. Die Bundesregierung hat vor kurzer Zeit einfach so 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr aus dem Ärmel geschüttelt, erzählt uns aber weiterhin, dass es nicht möglich wäre, mehr Geld für den Klimaschutz auszugeben. Unsere Bundesregierung, an der sich auch die vermeintliche Klimaschutzpartei „Die Grünen“ beteiligt, macht also lieber eine astronomische Summe für klimaschädliche Aufrüstung locker, als endlich nachhaltig in den Klimaschutz zu investieren.

Wir fordern daher Abrüstung, anstatt Aufrüstung des Militärs, denn nur so kann nachhaltiger Klimaschutz und nachhaltiger Frieden funktionieren!

Krieg nützt nur den Herrschenden der Welt und den Reichsten der Reichen, während die einfache Bevölkerung darunter leidet. Wir, als die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete EU, importieren immer noch täglich russische Fossile Brennstoffe im Wert von 600 Millionen Euro, und finanzieren so Putins Krieg mit.

Und ja, der Wirtschaftsminister Habeck hat vor einigen Woche nach Ersatzquellen für fossile Energien gesucht: Aber in Katar! Somit verkauft er seine eigenen Ideale und nimmt den Verstoß von Menschenrechten in Katar für fossile Energien in Kauf!

Damit muss endlich Schluss sein!

Deshalb fordern wir den Importstopp von Kohle, Gas und Öl aus Russland und stattdessen den Ausbau von erneuerbaren Energien. denn Menschen sollen endlich vor Profiten stehen!

Vielen Dank.

 

Sarah Wiedmann ist aktiv bei der Bonner Fridays for Future Gruppe.