19. März 1945: Nie wieder!

Liebe Hanauerlnnen und Menschen aus der Region,

80 Jahre ist es her, dass Hanau fast voll­kommen zerstört wurde. Danach waren sich alle einig: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Heute ist die Gefahr eines dritten Welt­kriegs so groß wie nie. Der Brandherd in der Ukraine kann schnell so eskalieren, dass unser Land direkt hineingerät. Dann wären wir die Opfer.

Die Abwendung der USA von Militärhilfen für die Ukraine bietet eine neue Gelegen­heit für Abrüstung in Europa. Aber wie rea­giert die Bundesregierung darauf? Sie setzt das größte Aufrüstungsprogramm der Nachkriegszeit in Gang, an dem wir und unsere Nachkommen Jahrzehnte lang werden bezahlen müssen. Und trotz des Geredes über unsere wunderbare Demo­kratie werden wir überhaupt nicht gefragt. Diese Aufrüstung ist Kriegsvorbereitung!

Sie sprechen von einem europäischen „ato­maren Schutzschirm". Das ist Wahnsinn. Atomwaffen sind keine Sicherheitsgarantie, sondern eine neue Bedrohung für uns.

Uns wird eingeredet, dass Russland bald in Berlin einmarschiert, wenn wir mit Auf­rüstung nicht einverstanden sind. Wir sol­len uns bedroht fühlen. Es ist richtig, Angst vor Krieg zu haben. Aber sollten wir nicht Angst haben vor unseren eigenen Staats­führern, die ernsthaft einen Krieg gegen Russland vorbereiten? Dieser Krieg würde Europa völlig zerstören.

Wollen Sie, dass Deutschland Krieg gegen Russland führt?

Es muss eine andere Lösung geben. Wir denken: Verhandlungen mit Russland sind sicherer und billiger als die geplante Auf­rüstung. Russland hat auf Trumps Vor­schlag positiv reagiert und würde seine Atomwaffen schrittweise um 50% kürzen, wenn dies auch die USA tun.

Wir verlangen jetzt ernsthafte Schritte zur Abrüstung.

Wir wollen, dass die Stimme der Mehrheit gehört wird.

Kommen Sie zum Ostermarsch! Zeigen Sie: Ich bin für Abrüstung statt Kriegsvorbereitung!

SAGT NEIN

  • zur Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen ab 2026 in Deutschland und Nein zum US-Raketenbefehlskommando in Wiesba­den. Die Hyperschallraketen „Dark Eagle" sind in zehn Minuten in Moskau, ihre Vorwarnzeit ist Null. Schon ein Computerfehler im russischen Warn­system könnte einen nicht mehr zu stoppenden tödlichen „Gegenschlag" auslösen. Dann droht ein großer europäischer Krieg. Die jetzigen Statio­nierungspläne sind gefährlicher als die „Nachrüstung" in den 1980er Jahren.
  • zur grenzenlosen Aufrüstung Deutschlands und Europas. Der alte, bereits abgewählte Bundestag hat den Weg freigemacht für Mili­tärausgaben in unbegrenzter Höhe. Die EU setzt ein 800-Milliarden-Rüs­tungspaket obendrauf. Diese gigantischen Kriegskredite werden den wei­teren Sozialabbau beschleunigen und noch künftige Generationen stark belasten - und wieder wird es heißen: ,,Kanonen statt Butter".
  • zur neuen Wehrpflicht. Stoppt die Rekrutierung von Kin­dersoldaten durch die Bundeswehr sowie die Verniedlichung des Kriegs­dienstes als Abenteuer-Urlaub. Keine Militärwerbung in Schulen, bei Sport­und anderen Veranstaltungen, in „sozialen Medien" und in den Städten.
  • zum Umbau ziviler Industriebetriebe in Rüstungsfabriken und Nein zum Bombengeschäft des Waffenexports. Zum Beispiel will VW­Chef Blume Militäraufträge an Land ziehen, nachdem der Rüstungskonzern Rheinmetall das befürwortet hat. VW-Beschäftigte aus Kassel, Wolfsburg und anderen Werken halten in einem Aufruf dagegen: ,,Wir wollen bei VW nicht den Tod produzieren".
  • zum Ziel, Deutschland wieder „kriegstüchtig" zu machen. Schon Goebbels hat diesen Begriff kurz vor dem Untergang Nazideutsch­lands als Durchhalteparole strapaziert. Heute wird dieses Aufrüstungsziel mit der Panikmache begründet, Moskau könnte demnächst europäische Nato-Länder angreifen. Angesichts der mehrfachen Überlegenheit der eu­ropäischen Nato-Staaten in fast allen nichtatomaren Waffengattungen ist das eine offensichtliche Zwecklüge - oder die absurde Unterstellung, die Kreml-Führung verfolge kollektive Selbstmordabsichten.

SAGT JA

  • zu Entspannungspolitik und Abrüstung, Ja zur Arbeit an fried­lichen Konfliktlösungen. Dass ein solcher Weg trotz feindlicher Staaten­konkurrenz prinzipiell möglich ist, zeigte die vor 5 0 Jahren von 3 5 Staaten unterzeichnete Schlussakte von Helsinki (KSZE), die 1995 in die „Organi­sation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) überführt wurde. Die erreichte Entspannung wurde jedoch nach dem Untergang der Sowjetunion als Systemkonkurrent zum Kapitalismus wieder hintertrieben. Hier zeigt sich erneut: ,,Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen." (lean jaures, französischer Sozialist, vor dem Ersten Weltkrieg)
  • zu Verhandlungen über eine Neuauflage des INF-Vertrages, der von 1988 bis zur einseitigen Kündigung durch die USA 2019 landgestützte Mittelstreckenraketen in Europa verboten hat. Aktuell muss die Stationie­rung neuer Mittelstreckenraketen in Deutschland verhindert werden, das US-Raketenkommando in Wiesbaden ist abzuziehen. Die Pläne zur Ent­wicklung europäischer Mittelstreckenwaffen müssen gestoppt werden.
  • zur Reaktivierung der Rüstungskontrolle, die bis 2011 zu meh­reren substanziellen Verträgen geführt hatte. Ein Beispiel für einen Erfolg der internationalen Friedensbewegung ist der UN-Atomwaffenverbotsver­trag (AVV), der 2021 in Kraft getreten ist und von 94 Staaten unterstützt wird. Die Bundesregierung hat die 3. Staatenkonferenz des AVV im März 2025 boykottiert. So nicht! Deutschland muss dem AVV beitreten.
  • zur dauerhaften Absicherung des Grundrechtes auf Kriegs­dienstverweigerung. Und zwar auch im Kriegsfall.
  • zur Wiederherstellung der Meinungs- und Versammlungsfrei­heit in Deutschland. Sie wurde zuletzt im Kontext des Palästina-Konflikts spürbar eingeschränkt, in dem die Bundesregierung einseitig die völker­rechtswidrige Politik der israelischen Regierung unterstützt.
  • zur Kompensation der Klimaschäden, die das Militär weltweit verursacht. Bisher werden diese Klimafolgen auf Druck der USA nicht be­rücksichtigt.

Kontakt: Hanauer Friedensplattform, 63457 Hanau, Telefon: 06181/56549, eMail: info [at] friedensplattform [dot] de, friedensplattform.de

 

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