Redebeitrag von Heinz Boer (FI Nottuln) für die Hiroshima-Gedenkveranstaltung am 9. August 2017 in Nottuln

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Friedensradtour in Nottuln - Nagasaki-Gedenktag

Liebe Freundinnen und Freunde,

Der Atombombenabwurf auf Nagasaki vor 72 Jahren mahnt uns, das uns Mögliche für eine Abschaffung der Atomwaffen zu tun. Hier vier Punkte aus aktuellem Anlass:

  1. In New York haben vor einem Monat rund 130 Nichtnuklearstaaten ein Atomwaffenverbot beschlossen. Der Verbotsvertrag ächtet Nuklearwaffen und ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt. Die Atomwaffenstaaten blieben diesen Verhandlungen fern, ebenso der Nichtnuklearstaat Deutschland. – Es bleibt uns viel Aufklärungsarbeit in Deutschland, um ein anderes Verhalten der Regierung zu erzwingen.
  2. Das Bundeskabinett hat Anfang des Jahrtausends in der CDU-FDP Koalition unter Merkel-Westerwelle beschlossen, dass die letzten Atomwaffen, die im Hunsrück lagern, abziehen sollen. Das sind amerikanische Atomwaffen – Deutschland besitzt ja keine. Deutsche Soldaten werden allerdings trainiert, diese Atomwaffen im Auftrag der NATO bzw. der Amerikaner von deutschen Phantomflugzeugen gezielt abzuwerfen.
    Die Atomwaffen sollten abziehen, damit in Deutschland keine Atomwaffen mehr lagern. Tatsächlich haben sich Merkel und Westerwelle auf der NATO-Konferenz danach bereit erklärt, dass diese Atomwaffen nicht nur nicht abgezogen werden, sondern sogar modernisiert werden. Damit sind sie präziser einsetzbar. Die Einsatzschwelle wurde noch verringert. Kabinettsbeschlüsse sind nicht keine Handlungen. – Es bleibt uns viel Aufklärungsarbeit in Deutschland, um ein anderes Handeln der Regierung zu erzwingen.
  3. Vor zwei Jahren war die FI Nottuln am Atomwaffenstandort Büchel und hat dort mit anderen die Einfahrt zum Lager blockiert. Solche Aktionen sind wie die Friedensradtour Möglichkeiten, die Atomwaffenbedrohung öffentlich zu machen.
  4. Aktuell zeigt die Eskalation zwischen den USA und Nordkorea wie wichtig es ist, die Drohung mit Atomwaffen von allen Seiten unmöglich zu machen.

 

Heinz Böer ist aktiv bei der Friedensinitiative Nottuln.