Hiroshima-Gedenken

Am 6. August 2022 jährt sich zum 77. Mal der Tag, an dem die USA in Hiroshima die erste Atombombe abgeworfen haben, die entsetzliches Sterben, Leid und Zerstörung in dieser japanischen Stadt anrichtete. Seit vielen Jahren gedenken die Offenbacher Friedensinitiative und andere der Toten und warnen vor dem Einsatz dieser Massenvernichtungswaffe. 200.000 Menschen verglühten im Höllenfeuer, Hunderttausende litten in der Folgezeit an den Verstrahlungen, Krebserkrankungen, physischen und psychischen Konsequenzen des Abwurfs.

In diesem Jahr ist das Gedenken anders: wir erinnern nicht nur an das Grauen des Einsatzes von Atomwaffen, wir leben seit dem 24.2.2022 mit dem Krieg in der Ukraine in unmittelbarer Nachbarschaft. Russland hat die Ukraine überfallen und seitdem befinden wir uns ganz konkret vor der Frage, wie der Krieg beendet werden kann.

Wir müssen feststellen, dass unsere PolitikerInnen aus der langen Geschichte der Aufrüstung nichts gelernt haben. Die Bundesregierung hat sich entschieden, der Bedrohung mit Aufrüstung zu begegnen. Die Bundeswehr soll mit einem 100-Mrd-Programm aufgerüstet werden und der Wehretat soll permanent auf die Höhe von 2 % des Bruttoinlandsproduktes erhöht werden, was einen Anstieg von ca. 50 Mrd auf 80 Mrd € jährlich bedeutet. Bringt uns das dem Frieden näher?

Dabei gab es die Pläne für diese Aufrüstung schon länger: Anschaffung von „Tarnkappenbombern“, die als Erstschlagswaffen taugen, neue Kampfflugsysteme, neue Kampfpanzer, bewaffnete Drohnen etc. Einzelne Waffen sind hochpräzise und können in
kürzester Zeit u.a. von Deutschland aus Moskau erreichen. Es gibt kaum Vorwarnzeiten, ein Krieg „aus Versehen“ erscheint noch bedrohlicher. Putin hat bereits mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht, wenn die NATO in den Krieg eintritt. Angesichts dieser extrem gefährlichen Lage erscheint es nötiger denn je, auf Verhandlungen und Deeskalation zu setzen. Im Zeitalter atomarer und konventioneller Hochrüstung, der Klimakrise und der zunehmenden Knappheit an Ressourcen ist gemeinsame Sicherheit ein Gebot der Klugheit und Vernunft. Deshalb brauchen wir auf höchster internationaler Ebene einen Ansatz für eine neue Sicherheitsarchitektur, die die Sicherheit aller Staaten, auch die Russlands, gewährleistet.

Alles andere bringt die Menschheit an den Rand des Untergangs.

Wir fordern:

  • die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch Deutschland
  • den Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland
  • Abrüsten statt Aufrüsten