200 Milliarden und mehr jährlich fürs Militär? Nicht mit mir!
Ich protestiere gegen die geplante massive Aufrüstung Deutschlands!
Redebeitrag für die Hiroshima / Nagasaki-Gedenkveranstaltung am 6. August 2024 in Bonn
- Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Nicoll,
liebe Vertreterinnen und Vertreter der Bonner Friedens-Initiativen,
meine Damen und Herren,
ich bin Gabi Mayer, Bürgermeisterin der Stadt Bonn und eine der Stellvertreterinnen der Oberbürgermeisterin. Frau Dörner kann heute leider nicht persönlich hier sein, und hat mich gebeten, Ihnen Grüße zur heutigen Gedenkveranstaltung auszurichten.
Heute vor genau 79 Jahren, am 6. August 1945, um 8:15 Uhr Ortszeit wurde die Bombe „Little Boy“ auf die unschuldige Zivilgesellschaft in Hiroshima abgeworfen. Nur drei Tage später, am 09. August 1945, folgte der Abwurf der Bombe „Fat Man“ auf Nagasaki.
Allein in Hiroshima starben mindestens 90.000 Menschen sofort, weitere 130.000 in den darauffolgenden Monaten. Unzählige erlagen in den folgenden Jahren und Jahrzehnten Verstümmelungen und schweren Krebserkrankungen als Folge der Bomben. Bis heute leben die Menschen in Hiroshima und Nagasaki mit den unfassbaren Folgen dieses Angriffs.
Ein solches Unrecht darf niemals vergessen werden. Und es darf sich nie, nie wieder wiederholen.
Deshalb sind wir froh, dass der Oberbürgermeister von Hiroshima eine Initiative gegen das Vergessen und für den Frieden in aller Welt ins Leben gerufen hat. - Voller Überzeugung ist die Stadt Bonn Mitglied dieser Initiative „Mayors for Peace“.
Noch immer bedrohen Atomwaffen die Menschheit. Mit großer Sorge beobachten wir die aktuelle weltpolitische Lage. Die Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen ist heute größer als zuvor. Mit großer Sorge blicken wir in die Ukraine, aber auch in den Nahen Osten und nach Asien.
Atomare Waffen sind nie Mittel zur Lösung von Konflikten; sie bringen Zerstörung und Leid über Generationen. Deshalb machen wir uns auch in Bonn stark für eine atomwaffenfreie Welt.
Mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Aktionen engagieren sich Bürgerinnen und Bürger für eine Welt ohne Krieg und Gewalt und für ein friedliches Miteinander. Die Bonner Friedenstage zum Beispiel laden jedes Jahr im September ein zu Diskussionsveranstaltungen, Vorträgen und kulturellen Beiträgen.
Hier bei uns in Bonn sorgen viele Menschen und Organisationen in großer Kontinuität dafür, dass Erinnerung lebendig und der Ruf nach Frieden laut wird, sei es heute oder zuletzt beim „Flaggentag“ der Mayors for Peace am 8. Juli vor dem Alten Rathaus.
Ich bin froh und dankbar, dass in Bonn viele Menschen und Organisationen dafür eintreten, dass die Erinnerung an die Folgen der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki lebendig und der Ruf nach Frieden laut bleibt.
Ich möchte allen hier Versammelten von ganzem Herzen Danke sagen für dieses wichtige, persönliche Engagement. Denn den Frieden zu wahren ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern betrifft jeden Einzelnen von uns. Wir alle tragen Verantwortung, eine friedliche und offene Gesellschaft mitzugestalten. Daher möchte ich Danke sagen, dass Sie heute hier sind, um etwas zu bewirken. Danke, dass Sie alle der Erinnerung Raum und dem Frieden ein Gesicht geben!
Vielen Dank.
Gabi Mayer ist Bürgermeisterin der Bundesstadt Bonn.