200 Milliarden und mehr jährlich fürs Militär? Nicht mit mir!
Ich protestiere gegen die geplante massive Aufrüstung Deutschlands!
Redebeitrag für die Hiroshima / Nagasaki-Gedenkveranstaltung am 8. August 2024 in Müllheim
- Es gilt das gesprochene Wort –
Liebe Freundinnen und Freunde,
vor 79 Jahren, am 6. und 9. August 1945 zündete die US-Armee über den japanischen Großstädten Hiroshima und Nagasaki je eine Atombombe. Durch diese Angriffe wurden in Hiroshima 136.000 Menschen und in Nagasaki 64.000 Menschen getötet.
Heute gefährdet die atomare Vernichtungsrüstung den Bestand unseres blauen Planeten und damit die Existenz der Menschheit.
Nuklearwaffen sind die gefährlichsten Waffen, die je geschaffen wurden. Atomwaffen unterscheiden sich von allen anderen Waffen sowohl durch das Ausmaß der Zerstörung als auch durch die langfristige Wirkung radioaktiver Verseuchung und die dadurch verursachten genetischen Schäden.
Mit der sogenannten Nuklearen Teilhabe beteiligt sich Deutschland an der Atomkriegsstrategie der USA und der NATO. Im letzten Jahr wurde der Kauf der F-35-Kampfjets beschlossen. 10 Milliarden Euro werden für den Tornado-Nachfolger aus dem „Sondervermögen Bundeswehr" verschleudert. Die F-35-Bomber der deutschen Luftwaffe werden in der in der Lage sein , US-amerikanische Atomwaffen, die in Büchel/Eifel lagern, zu transportieren und abzuschießen.
Auch wenn von der Bundesregierung die Drohungen Russlands, gegebenfalls Atomwaffen einzusetzen, als nicht ernst zu nehmen bezeichnet werden: Der Ukraine-Krieg erhöht das Risiko einer nuklearen Eskalation massiv. Die geplante Stationierung US amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland macht dies deutlich.
Der Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 mahnen die Welt erneut einzuhalten. Der wiedererweckte Glaube, Frieden sei durch immer mehr Waffen zu schaffen und durch "Kriegstüchtigkeit" zu garantieren - oder auch nur dadurch, dass man sich auf der richtigen Seite befinde - ist ein Irrtum. Frieden wird nicht dadurch geschaffen, dass man sich die Rüstungsindustrie ins Boot holt und diese als Friedensgarant hofiert. Statt Deutschland und Europa zu einer atomwaffenfreien Zone zu machen, erklären Regierungsvertreter etc. mit "Friedensargumenten", unser Land im Falle einer Eskalation der Vernichtung preiszugeben - in dem vermeintlichen Glauben, so das Unheil abzuwenden. Das neuerliche Bestreben, Deutschland als Führungsmacht in/über Europa zu etablieren, hat historische Vorläufer, die bis in das Kaiserreich zurückweisen - und die Europa und der Welt geschadet und unermessliches Leid mit sich gebracht haben. Konflikte sind auf friedliche Weise zu lösen und dort, wo es Kriegshandlungen gibt, gilt es alles zu tun, um die Waffen schnellstmöglich zum Schweigen zu bringen: "Diplomatie statt Waffen!"
Wir fordern:
- Keine Beteiligung Deutschlands am atomaren Wettrüsten
- Keine Beteiligung der Bundeswehr am NATO-Atomkriegsmanövern!
- Keine neuen Atombomber!
- Beitritt Deutschlands zum Atomwaffen-Verbotsvertrag, jetzt!
- Abzug der in Büchel stationierten US-Atomwaffen!
Uli Rodewald ist aktiv beim Friedensrat Markgräflerland und lebt in Müllheim.