Redebeitrag von Rosemarie Brombach für den Ostermarsch Münster am 15. April 2017

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Ostermarschierer und Ostermarschiererinnen,

Wir wollen jetzt mit der Kundgebung und mit unserer Osterfahrradtour beginnen. Ich begrüße euch hierzu ganz herzlich und freue mich, dass ihr gekommen seid.

Besonders begrüße ich auch Vertreter/innen der neu gegründeten Friedensinitiative Dülmen.

Sie wehrt sich dagegen, dass in den Tower Barracks in Dülmen demnächst ein US-amerikanisches Waffendepot eingerichtet werden soll. Dieses richtet sich gegen Russland und erhöht die Gefahr einer Eskalation. Wir werden zum Ende unserer Fahrt mehr dazu hören.

Vorbereitet und organisiert wurde diese Tour von der Friedenskooperative Münster. Diese besteht aus Vertreterinnen unterschiedlicher Organisationen und Einzelpersonen.

Wir sind äußerst besorgt über die Kriege in der Welt, über das unermessliche Leid, dass sie für die Menschen bedeuten und über die Gefahren eines Weltenbrandes, der an jedem dieser Konfliktherde entstehen kann, wie wir dies gerade in Syrien und vor Nordkorea vor Augen geführt bekommen.

Dies ist das Motiv dafür, diese Tour zu veranstalten und dazu brauchen wir auch noch mehr Mitstreiter/innen.

Kurz möchte ich etwas sagen über die Tradition, in der wir stehen.

Der erste Ostermarsch fand in den 50igern in Großbritannien statt und war gegen die Atombewaffnung gerichtet.

In den 60iger Jahren etablierte sich die Ostermarschbewegung in der BRD.

Höhepunkt de Bewegung waren die Ostermärsche ab 1979 im Kampf gegen die Stationierung der Mittelstreckenraketen, die dann tatsächlich nicht stationiert wurden.

Unsere Fahrradtour heute ist eingeordnet in Ostermärsche von Kiel bis an den Bodensee.

Wir sind also nicht allein. Wir sind Teil einer größeren Bewegung.

In Münster führen wir den Ostermarsch seit einigen Jahren als Fahrraddemonstration durch. Dies passt zu Münster als Fahrradstadt.

Unsere Forderungen sind:

  • Kooperation statt Nato-Konfrontation!

  • Atomwaffen abschaffen!

  • Abrüstung statt Sozialabbau!

Und konkret auf Münster bezogen:

  • Keine Immobilien und Grundstücke für die Bundeswehr und für Streitkräfte anderer Nationen!
  • Bundeswehr raus aus den Schulen: Kein Werben fürs Sterben!
  • Münster soll seinem Namen als Friedensstadt gerecht werden.

Wir fordern eine öffentliche und sichtbare Auseinandersetzung mit kriegsverherrlichenden Denkmälern

Um diesen Forderungen Ausdruck zu verleihen, werden wir zu friedens- und militärpolitisch relevanten Orten in Münster gehen und von den Rednern mehr dazu hören.

 

Liebe OstermarschiererInnen, liebe Münsteraner Bürger/rinnen,

Wir sind der Ostermarsch Münster in diesem Jahr.

Wir wenden uns gegen die Kriege in der Welt und kämpfen für Abrüstung.

Besonders an diesem historischen Ort, dem Rathaus des Westfälischen Friedens.

Hier und in Osnabrück gelang es, in schwierigen Verhandlungen den 30jährigen Krieg zu beenden, der unendliche Verwüstungen über Europa gebracht hatte.

Das offizielle Münster schmückt sich gern mit diesem Datum und verkauft sich als Friedensstadt.

Wir sagen:

Dies ist ein Etikettenschwindel.

Von Münster geht Krieg aus. Im Deutsch-niederländischen Korps als einem Nato-Hauptquartier werden Kriegseinsätze in aller Welt geplant und organisiert. Insbesondere geht die Stoßrichtung gegen Russland.

Jährlich zum Hiroshima-Tag am 06. August findet an der Lambertikirche eine Mahnwache gegen Atomwaffen mit einem Blumenkreuz statt.

Deshalb sage ich hier kurz einige Worte zur Aktualität dieses Themas:

Es geht um die Forderung, alle Atomwaffen abzuschaffen.

Kürzlich gab es eine Abstimmung in der UNO darüber. Hier haben sich 2/3 aller Länder für ein Verbot eingesetzt.

Die Bundesregierung hat dagegen gestimmt.

Wir bleiben bei der Forderung Abschaffung aller Atomwaffen!

Insbesondere weil am Fliegerhorst Büchel immer noch 20 US-Atomwaffen gelagert sind.

Deshalb gibt es die bundesweite Blockadeaktion dieser Militär-Anlage.

Zu den 20 Bomben dort gibt es dieses Jahr erstmalig 20 Wochen lang eine Blockade. An dieser 20-wöchigen Aktionspräsenz vom 26. März bis zum 9. August werden sich abwechselnd verschiedene Gruppen und Personen beteiligen. Organisiert werden diese Wochen vom Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen“. Jeder kann sich beteiligen.

 

Rosemarie Brombach ist aktive bei der Friedenskooperative Münster