Redebeitrag für den Ostermarsch Kaiserslautern am 8. April 2023

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

was hat Ostern mit Frieden zu tun? Warum ist Ostern ein guter Zeitpunkt über Frieden zu reden? Warum passen unsere Forderungen zu Ostern? Dazu drei Gedanken.

1.

Das letzte, was Jesus zu seinem Jünger sagt, als er verhaftet wird ist: Steck dein Schwert ein. Wer zum Schwert greift wird durch das Schwert umkommen. Jesus sagt im Angesicht des Totes: Gewalt ist keine Lösung, sondern schafft nur mehr Gewalt. Gewalt sorgt nicht für Frieden, sondern nur für den Tod Das ist die Logik der Eskalation die wir heute in allen Kriegen beobachten müssen. Auch in der Ukraine. Deshalb sagen wir:

  • a. Keine Aufrüstung, keine Milliarden Rüstungsausgaben für militärische Verteidigung, keine 100 Mrd. Sonderschulden und keine 20% des Bundeshaushalts für Verteidigung. Keine bewaffneten Drohnen. Deshalb sagen wir auch:
  • b. Raus aus der nuklearen Teilhabe. Deutschland muss dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten. Die US-Atomwaffen in Büchel müssen aus raus aus Deutschland. Sie schaffen keine Sicherheit, sondern machen uns zum nuklearen Ziel. Dafür Demonstrieren wir auch in Büchel. (Am 24.6. und mit regionalen Vorveranstaltungen am 19.4.23)

2.

Ostern ist das Fest des Lebens. An Ostern feiern wir Christen, dass das unmögliche möglich wird. Jesus wurde von einer militärischen Besatzungsmacht gewalttätig hingerichtet. Aber er bleibt nicht tot, sondern wird wieder  lebendig. Ostern zeigt: Die Gewalt hat nicht das letzte Wort. Am Ende steht das Leben! Menschen wollen Leben. Deshalb sagen wir:

  • a. Geflüchtete brauchen Schutz. Menschen die sich vor der Gewalt des Krieges in Sicherheit bringen wollen, brauchen unsere Hilfe und Solidarität. Menschen aus der Ukraine, aber auch für Menschen aus anderen Kriegsgebieten dieser Welt. Sie alle brauchen gleichen Schutz und gleich Möglichkeiten und keine 2 Klassen-Gesellschaft der Geflüchteten.
  • b. Menschen die nicht Kämpfen wollen, brauchen Schutz. Deserteure und Kriegsdienstverweigerer, aus Russland, aus Belarus, aus der Ukraine, aus Eritrea und aus allen Ländern und Situationen, wo Menschen dazu gezwungen werden andere Menschen zu töten! Deutschland muss das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung schützen! Weil Menschen leben wollen!

3.

Das erste, das Jesus seinen Jüngern sagt, als er wieder lebendig ist: Friede sei mit euch, wie Gott mich gesandt hat, so sende ich euch. Für die Frage des Friedens heißt das: So wie ich (Jesus) auf Gewalt verzichtet habe, sollt auch ihr auf Gewalt verzichten! Das heißt: Frieden ist nicht nur ein Ziel für das wir eintreten, Frieden ist auch der Weg zu diesem Ziel!

  • a. Der Krieg in der Ukraine wird nicht durch noch mehr Waffen und Gewalt beendet. Weder durch Waffen aus Russland, noch durch Waffen aus dem Westen. Friedliche Mittel schaffen Frieden: Waffenstillstand. Verhandlungen, Gespräche in denen alle Interessen Platz haben. Dafür soll sich Deutschland einsetzen!
  • b. Als Friedensbewegung ist unser gemeinsamer Weg vom Frieden bewegt. Unser Weg als Friedensbewegung war und ist friedlich. Deshalb sagen wir: Wir sind für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt und  wir sind gegen Rassismus, Nationalismus und gegen Menschenverachtung in jeder Art. Auch das ist Teil unseres Friedenswegs.

In diesem Sinne, Ihnen und Euch allen, Frohe Ostern und Frieden sei mit uns!

Vielen Dank.

 

Gregor Rehm ist Referent für Friedensarbeit in der Arbeitsstelle für Frieden und Umwelt der Ev. Kirche der Pfalz.