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Friedensfähigkeit, Abrüstung und eine neue europäische Sicherheitsarchitektur
Militär und Krieg bringen keinen Frieden.
Was Kriegs- und Militärpolitik anrichten, sieht man in der Ukraine:
Das Land wird zerstört, Hundertausende Soldaten und Zivilisten sterben, keiner gewinnt und dann wird – es zeichnet sich jetzt ab – doch verhandelt.
Und Verträge werden geschlossen, die auch vor Kriegsbeginn schon ausgehandelt werden konnten. Das kann jeder nachlesen. Darauf weisen Wissenschaftler und Politiker hin.
Das ist in fast allen Kriegen so. Hier nicht anders. Wie bitter:
Wofür sind die vielen Menschen gestorben? Für nichts und wieder nichts. Auch das ist in fast allen Kriegen so. Und die Präsidenten sitzen bald wieder an einem Tisch, trinken Kaffee und essen miteinander. Fehlt nur noch, dass sie dann mit Sekt auf ihren „Friedensvertrag“ anstoßen. Als wir auf diese geschichtlichen Erfahrungen schon 2022 hinwiesen und für einen Waffenstillstand und Verhandlungen plädierten, wurden wir – freundlich ausgedrückt – stark kritisiert. Oft in einem sehr unfreundlichen Ton. Wir sind traurig, dass es wieder so gekommen ist.
Militär und Rüstung sind Klimakiller.
Diese haben einen enormen CO2-Stiefelabdruck.
Allein das US-Verteidigungsministerium verzeichnete 2017 einen höheren Treibhausgasausstoß als Länder wie Dänemark oder Schweden. Ein Kampfflugzeug stößt pro Flugstunde zwischen 30 und 32 Tonnen CO2 aus. Nach Berechnungen von Wissenschaftlern entstanden durch die ersten 24 Monate des Ukrainekrieges 175 Millionen Tonnen CO2, etwa so viel, wie Belgien im gleichen Zeitraum verursacht hat. Jeder Krieg bringt Tod und Zerstörung – auch für Umwelt und Klima. Ohne drastische Abrüstung werden wir die gesetzten Klimaziele nie erreichen. Und was passiert: Statt Abrüstung rüstet die Welt auf: Nach uns die Sintflut.
Ein neuer Kalter Krieg kann tödlich sein.
Soll der alte Weg aus dem letzten Jahrhundert wieder eingeschlagen werden: Aufrüstung, bis jeder eine Atombombe im Keller hat. Abschreckung, Kalter Krieg, jeder bedroht jeden mit dem Tod, und wenn es dann doch schief geht, dann wird verteidigt – wie jetzt in der Ukraine: Hunderttausend Menschen sind tot, Millionen auf der Flucht, schwer verletzt und tief traumatisiert, große Teile des Landes in Schutt und Trümmern, 40 Prozent des Landes minenverseucht.
Milliarden für Militär und Aufrüstung ist Gewalt!
Millionen Kinder hungern und sterben auf der Welt! Mit den reichlich vorhandenen Ressourcen könnten wir dies sofort und jederzeit verhindern. Nach einer Oxfam-Analyse wäre mit zusätzlich rund 31,7 Milliarden US-Dollar jährlich der weltweite Hunger zu beenden.
Ebenso könnten alle Kinder auf der Welt in die Schule gehen. Wenn ein Bruchteil der weltweiten Militärausgaben dafür umgewidmet würden. Aber das passiert nicht. Im Gegenteil. Die Welt rüstet auf!
Dies nennen die Wissenschaftler „strukturelle Gewalt!“ Mit Frieden diese Aufrüstungswelle nichts zu tun.
Wir sollten reden über:
- Rückkehr zu einer europäischen Sicherheitsarchitektur mit allen europäischen Ländern - auch mit Russland
- eine neue Entspannungs- und Rüstungskontrollpolitik und Abrüstungsverträge.
- eine Atomwaffenfreie Zone Europa
- Diplomatie statt militärischer Abschreckung
- eine gerechte Asylpolitik Europas
- Hilfe und Unterstützung aller Länder bei der Beseitigung von Fluchtursachen
- Hundert Prozent für Klimaschutzmaßnahmen
Ostermarsch-Aktion der Friedensgruppen im Kreis Coesfeld (Friedensfreunde Dülmen, Friedensinitiative Nottuln, Friedenskreis Havixbeck, Friedenskreis Senden, Pax Christ)