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Das Netzwerk Friedenskooperative verurteilt den Angriff der Hamas auf die Menschen in Israel und ruft alle Akteur*innen zur Deeskalation auf. Die Bilder und Ereignisse erfüllen uns mit großer Trauer. Bereits jetzt gibt es auf beiden Seiten mehrere hundert Tote zu beklagen und in den nächsten Tagen wird diese Zahl noch weiter steigen.
Es gilt, wie für alle bewaffneten Konflikte, dass Zivilist*innen nicht angegriffen, entführt und ermordet werden dürfen. Nichts rechtfertigt diese Gewalt.
Gleichzeitig erschüttert uns die Reaktion Israels gegenüber den Palästinenser*innen, insbesondere in Gaza. Die vollständige Blockade Gazas wird katastrophale humanitäre Konsequenzen haben.
Auf Gewalt folgt immer Gewalt und somit entsteht ein Teufelskreislauf der blinden, wahllosen Rache. Die Eskalation der Gewalt führt nicht zu Frieden, sondern immer weiter fort von einem Frieden in der Region. Wir rufen dazu auf, endlich Wege zu finden, die sich immer wiederholende Gewalt zu durchbrechen. Dazu gehört auch, die Ursachen des Konfliktes sowie den Kontext klar zu benennen, um die Wurzeln des Konfliktes bearbeiten zu können.
An dieser Stelle gibt es keine politische Analyse, sondern einen Aufruf zur Menschlichkeit. Wir möchten der Entmenschlichung entgegenwirken. Denn die größten Leidtragenden sind wie immer die Zivilist*innen. Ihnen gilt unsere uneingeschränkte Solidarität – in Israel und Palästina. Gerade deswegen ist es wichtig, Räume des Dialogs aufrechtzuerhalten.
Unser Standpunkt ist hierbei eindeutig: Jeder Mensch hat ein Leben in Sicherheit und Freiheit verdient. Dies ist nicht der Zeitpunkt, um das Leid der einen oder anderen Seite zu instrumentalisieren. An dieser Stelle möchten wir die israelisch-palästinensische Organisation „Parents Circle – Families Forum“ zitieren, die wichtige Friedensarbeit über Konfliktlinien hinweg leistet: „Worte allein können zwar nicht die Wunden heilen oder die verlorenen Menschenleben zurückbringen, aber sie können uns an unsere gemeinsame Verantwortung erinnern, diesen Kreislauf der Gewalt zu beenden.“ In dieser Organisation haben sich über 600 israelische und palästinensische Familien zusammengeschlossen, die alle Angehörige durch den Konflikt verloren und sich gegen Rache und für den Weg der Versöhnung entschieden haben. Diesen wichtigen Stimmen gilt es in den aktuellen Zeiten zuzuhören.
Uns bestürzt, dass jüdische Einrichtungen auf aller Welt und auch in Deutschland nun vermehrten Schutz vor antisemitischen Angriffen bedürfen.
Außerdem gilt es einen kritischen Umgang mit den sozialen Medien zu entwickeln. Bevor Dinge und Botschaften geteilt werden, gilt es zu hinterfragen, welche Quellen dahinterstecken, um das Verbreiten von Falschinformationen zu vermeiden. Hass und menschenfeindlichen Diskursen muss sich entschieden entgegengestellt werden. Dialogbereitschaft und Empathie für den Schmerz der Betroffenen müssen gefördert werden.
Und weitere Statements aus der Friedensbewegung (Auswahl):
- IPPNW, Spirale von Gewalt und Gegengewalt durchbrechen
- Pax Christi, Trauer um Friedenshoffnungen in Israel und Palästina
- BSV, Zum Krieg in Israel-Palästina
- VVN-BdA, VVN-BdA solidarisch mit den Opfern des antisemitischen Massakers
- DFG-VK, Gewalteskalation in Nahost stoppen!
- AGDF, „Wir verurteilen den Hass und stehen an der Seite Israels“
- Kooperation für den Frieden, Mitgefühl für die vielen Opfer in Israel und Palästina
- IMI, Krieg und Terror im Nahen Osten, Deutschlands Verantwortung für den Frieden
- Deutsches Mennonitisches Friedenskomitee, Statement angesichts der Gewalt in Gaza und Israel
- Ohne Rüstung Leben, Gewalt im Nahen Osten: Aufruf zu mehr Menschlichkeit!
Weitere Statements von israelisch-palästinensischen Friedensorganisationen (auf Englisch):
- Combatants for Peace
- Parents Circle - Families Forum, Our hearts are broken
- Standing Together
- B’Tselem, Human Rights Organizations raise a loud and clear voice against the harming of all innocent civilians
Statements von internationalen Menschenrechtsorganisationen:
- Medico International
- Amnesty International
- Internationales Komitee vom Roten Kreuz
- EAPPI, Für ein Ende der Gewalt! – Was können wir in der aktuellen Situation tun?
Stand: 20.10.