... und startet zur Feier neue Aktion gegen milliardenschweres Rüstungsprojekt FCAS
Pressemitteilung vom 28. Dezember 2021
Pressemitteilung vom 28. Dezember 2021

Die in Bonn ansässige bundesweit aktive friedenspolitische NGO, das Netzwerk Friedenskooperative, zeigt sich hoch erfreut darüber, sein eintausendstes Fördermitglied begrüßen zu dürfen. Damit genießt das Info- und Kampagnenbüro der Friedensbewegung eine so breite Unterstützung wie seit einigen Jahrzehnten nicht mehr. Geschäftsführer Philipp Ingenleuf sieht die große Unterstützung in der größer werdenden Besorgnis über die steigenden Rüstungsausgaben in Deutschland und weltweit. Anstelle einer Feier begeht das Netzwerk Friedenskooperative diesen Meilenstein mit dem Start einer neuen Kampagne gegen das milliardenschwere deutsch-französisch-spanische Rüstungsprojekt FCAS (Future Combat Air System).

„Den großen Rückenwind, den wir durch unsere inzwischen eintausend Fördermitglieder erhalten, wollen wir nutzen, um das Future Combat Air System zu verhindern. Die enormen Summen, die dafür verschwendet werden, werden an so vielen anderen Stellen viel dringender benötigt. Wir brauchen Milliarden Euro für Soziales, Bildung und die Bekämpfung des Klimawandels. Aber ganz sicher nicht für aberwitzige Rüstungsprojekte wie FCAS!“, erklärt Philipp Ingenleuf vom Netzwerk Friedenskooperative.

Über die Aktionswebsite www.lobbying4peace.de können sich Menschen an der Kampagne gegen FCAS beteiligen und online eine Protestpostkarte an die Abgeordneten aus ihrem Wahlkreis senden. Den Versand der Postkarte erledigt das Netzwerk Friedenskooperative. Dank der vielen Unterstützer*innen und Fördermitglieder ist es dem Netzwerk Friedenskooperative immer wieder möglich, neue Aktionsformen für die Friedensbewegung anzubieten und politischen Druck auf die Entscheidungsträger*innen auszuüben.

Die Entscheidung für oder gegen FCAS wird Ende Juni getroffen. Der Haushaltsausschuss soll schon in der Woche ab 21. Juni grünes Licht für die Entwicklung der Prototypen/Demonstratoren geben und damit das Projekt auf den Weg bringen. „Dieses Milliarden Euro teure Rüstungsprogramm ist kaum in der Öffentlichkeit bekannt. Den Verantwortlichen kommt dies sicherlich auch entgegen, um eine breite Debatte zu vermeiden. Aber wir sind überzeugt, dass eine breite Mehrheit der Menschen gegen Rüstungsprojekte wie FCAS ist.“, erklärt Ingenleuf dazu.

Aktuell werden die Kosten für das FCAS-Programm auf insgesamt 100 Milliarden Euro bis 2040 geschätzt. Die Kosten teilen sich die beteiligten Nationen. Deutschland wird wohl Ein Drittel der Kosten zahlen. Es ist aber zu bedenken, dass insbesondere bei großen Rüstungsvorhaben die Kosten nachträglich noch stark steigen können. Schätzungen gehen davon aus, dass die Entwicklung sowie die Beschaffung der neuen Flugzeuge, Drohnen etc. weit mehr als 300 Milliarden Euro beträgt. Bezahlt wird das FCAS aus Steuergeldern. Kritisiert wird außerdem, dass mit FCAS endgültig der Damm gebrochen wird für eine deutsche Beteiligung an autonomen Kampfsystemen. Außerdem soll FCAS auch die Fähigkeit haben, nuklear bewaffnet zu werden.

 

Kontakt:
Philipp Ingenleuf
Email: p [dot] ingenleuf [at] friedenskooperative [dot] de
Tel.: 0228.264615