ungehaltener Redebeitrag für den geplanten Ostermarsch in Offenburg am 11. April 2020

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

das US-Militär ist einer der größten Abnehmer von Öl, Diesel, Benzin, Kerosin, kurz: von fossilen Brennstoffen. Dass diese für die globale Erwärmung verantwortlich sind, die momentan die Ökosysteme zerstört und damit unsere Existenz gefährdet, ist ein Nebeneffekt, der gerne in Kauf genommen wird. Denn besagte Brennstoffe werden benötigt, um unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung sich neue Gebiete und damit die dort vorkommenden Ressourcen, wie zum Beispiel Erdöl, sich anzueignen. Alleine die Menschenleben, die bei dieser Aneignung zerstört werden, sind wohl noch nicht Grund genug, um die sinnlose Ausbeutung und Tötung von Mensch und Natur zu beenden. Dieses Schicksal muss wohl auch noch meine und alle ihr folgenden Generationen treffen, sobald sie eine Welt vorfinden, die nichtmehr lebenswert ist, doch dann ist es natürlich schon zu spät. Die Glocken läuten schon eine ganze Weile, doch die, die für die Zerstörung verantwortlich sind, verdienen damit so viel Geld, dass sie sich ihre Ignoranz leisten können. Dies wird durch das System ermöglicht, in dem wir leben.

Ein System, das auf unendlichem Wachstum und Profit basiert, in dem Kriege geführt werden in der Hoffnung den Profit ein wenig zu steigern, ist nicht mit unserer endlichen Welt kompatibel. Ich glaube aber nicht daran, dass es für immer so sein muss. Ich glaube, dass wir als Menschheit dazu in der Lage sind, eine Gesellschaft aufzubauen, in der sich alle gegenseitig helfen und miteinander kooperieren, anstatt sich in ewiger Konkurrenz zu bekämpfen. Diese Konkurrenz basiert auf einer Lüge, die uns so lange erzählt wurde, dass wir sie irgendwann glaubten: 

„Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“

Der Wert wahrer Solidarität, Freundschaft und Liebe über sämtliche Grenzen hinweg ist die Wahrheit, die durch diese Lüge verdrängt wurde. Wir müssen uns diese Wahrheit zurückholen und die Lüge vernichten, wenn wir eine lebenswerte Welt wollen.

 

Timon Walter ist aktiv bei Fridays for Future (fff) in Offenburg

 

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