Ausstellung gegen Krieg und Kriegsgewalt von Elisa Kauffeld

von Elisa Kauffeld
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Um mein Entsetzen und meine ohnmächtige Wut über den Kriegseinsatz der Bundeswehr mit der NATO im Kosovo 1999 abzuarbeiten, habe ich die oben genannte Ausstellung zusammengetragen. Die Politiker Schröder, Fischer, Scharping zeigten damals, dass sie von Verantwortung Null Ahnung haben, dass Politik für sie nichts als Macht bedeutet, auch wenn diese auf Lügen aufgebaut ist.

Ich habe möglichst viele von den Themen, die Krieg und Kriegsgewalt berühren, auf Papptafeln in plakativen Wortbeiträgen und einigen Bildern deutlich gemacht. Die Tafeln sind mit Folie überzogen und werden aufgehängt. Das sind u.a. die Themen: Kindersoldaten, Antipersonen-Minen, Kriege in Afrika mit Hungersnöten als Folge des globalen Freihandelssystems, deutsche Rüstungsexportfirmen, Tschetschenien, Bundeswehr-Reform und was diese den deutschen Steuerzahler kosten wird, Frauen in der Bundeswehr, neue NATO und sehr wichtig: Aufzählung vieler NROs, die gegen Krieg und Kriegsgewalt, gegen völkerrechtswidrige Massenvernichtungswaffen (A-,B-,C-Waffen) und deren irreversible Folgen arbeiten.

Die Ausstellung sollte hier in Schortens im April/Mai 2001 gezeigt werden. Aber kaum, dass sie eröffnet war, gab es Zoff! Einige Gemeinderatsmitglieder glaubten wohl, die Aussagen über z.B. die NATO hätte ich mir selbst ausgedacht (!!) und verlangten, dass ich die "anstößigen" Tafeln entfernte. Aber auf keinen Fall wollte ich meine gesamte Arbeit zerstören lassen.

Dann fand eine Ausschusssitzung statt, zu der man mich nicht eingeladen hatte. Es sollte also über mich, nicht mit mir verhandelt werden. In dieser Situation - ich gebe zu, gerade da hätte ich etwas längeren Atem haben sollen - zog ich die Ausstellung zum "Überarbeiten" zurück mit der Bedingung, sie später erneut in Schortens zu zeigen. Der Termin ist auf den 24. Oktober 2001 festgelegt. Ich habe die Aussagen überarbeitet, aber keine einzige zurückgezogen. Ich habe lediglich, wo immer möglich, Daten und Quellen angegeben, manchmal habe ich ein "?" eingefügt, um den Betrachter selbst entscheiden zu lassen. Und bei Aussagen, die wirklich auf meinem eigenen Mist gewachsen sind, steht deutlich mein Name.

Allen, die meine Ausstellung bestellt haben, habe ich die Zeitungsausschnitte über die Vorgänge in Schortens Fairness halber zugeschickt. Die Oldenburger Universität nahm die Ausstellung nicht, weil sie politische Aussagen enthält und die Uni Landes- oder Bundesgelder bekommt. Offiziell lässt sie sich also kaufen! Inoffiziell hat der AStA sie in seinen Räumen aufgehängt. Sehr dankenswert! Krieg wird von Menschen gemacht - Frieden auch! Die Ausstellung ist mein Beitrag zur Friedensdekade 2001 - 2010.

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Elisa Kauffeld ist langjährige Aktivistin für Frieden und Gerechtigkeit.