Bologna wird neben anderen Städten europäische Kulturstadt 2000. Die alte "rote Musterstadt" mit ihrem reichen Kultur- und Politleben hat eine Ausschreibung veranstaltet, welche Gruppen am offiziellen Programm teilnehmen dürfen. Innovativ sollte der Beitrag sein, multimedial, international und doch typisch. Das "Centro di documentazione del manifesto pacifista internazionale" (Internationales Dokumentationszentrum für friedensbewegte Plakate) wird dabeisein! Das Dokucenter ist ein "Kind" der "ADN" (Antimilitarismo e disobbedienza nonviolenta).

Der Titel des Projekts lautet: Bologna - Stadt des Friedens: 50 Jahre Frieden 1950-2000. "Frieden" meint Friedensbewegung: Von den ersten (internationalen) Friedensmärschen über KDV, die Eine-Welt-Solidarität bis zum Kampf gegen AKWs haben die FreundInnen Hunderte von internationalen Plakaten zusammengetragen, übersetzt, katalogisiert (der 4-sprachige Katalog ist erhältlich, demnächst soll es eine CD-ROM geben) ... Wer die Plakatsammlung sehen will, muß sich gegenwärtig auf das Messezentrum von Bologna begeben, wo die Initiative ein Haus mit anderen Initiativen teilt, oder im Kulturkalender der Stadt nachsehen, wo gerade eine Ausstellung einer speziellen Auswahl stattfindet (eine kleine Auswahl ist übrigens auch im Friedensmuseum Nürnberg zu besichtigen). Die fremdsprachigen Plakate sind alle mit einer kleinen Übersetzung und Erklärung versehen. Das Projekt 2000 soll nun nicht einfach endlich mal die Ausstellung komplett zeigen. Europäische Partnerorganisationen machen mit und stellen sich vor: die Gruppe Schweiz ohne Armee und das Friedensmuseum Nürnberg.

Bis die Ausstellung in repräsentativen Räumlichkeiten mit Video- und Multimedia-Möglichkeiten präsentiert werden kann, ist noch einiges zu tun: Die Lükken der Sammlung sollen geschlossen werden. So fehlen insbesondere Bilddokumente aus den 50ern und 60ern, aber auch aus den 90ern. Was unser Land angeht, so fehlen z.B. die Themen Asyl, Castor, Gelöbnisse, freie Heide, BoA und Aktionen gegen out of area, um nur einige zu nennen. Die 80er sind gut dokumentiert, aber über Zuwächse freut man sich natürlich immer.

Außer Plakaten sind Fotos, Broschüren, Videos stark gefragt (Die Originale werden auf Wunsch zurückgegeben).

Meine Bitte: Schickt Euer Material nach Bologna! Ihr könnt deutsch schreiben! Vielleicht habt Ihr noch was auf dem Speicher? Und wenn Ihr selbst kein Video gedreht habt, schreibt dem Friedensmuseum Nürnberg wo man sich welche ausleihen kann!