Druckkampagnen

Goldene Regeln für Druckkampagnen

von Ulrich Wohland

 

  1. Wähle jene Themen für deine Druckkampagnen, für die bereits öffentliche Betroffenheit und mediale Aufmerksamkeit bestehen.
  2. Habe immer einen Plan. Und plane Kampagnen immer vom Ende her.
  3. Plane immer lösungsorientiert: Probleme werden in der Zukunft gelöst, nicht in der Analyse der Vergangenheit.
  4. Kampagnenarbeit ist Transformation von Betroffenheit in Organisierung, von Empörung in Handeln.
  5. Gib deiner Kampagne, neben dem Kampf gegen etwas, immer auch ein positives Ziel.
  6. Reduziere deine Forderungen auf maximal drei. Wähle mindestens zwei Forderungen, so dass sie in einem Kampagnenzyklus (z.B. in den ersten zwei bis drei Jahren) erreichbar sind.
  7. Kampagnen greifen begrenzte Themen auf, um auf große Missstände hinzuweisen. Je besser das Thema begrenzt und zugespitzt ist, desto eher greifen Medien die Missstände auf.
  8. Stabile langfristig wirkende Soziale Bewegungen werden getragen von Kampagnen. Soziale Bewegungen ohne Kampagnen zerfallen.
  9. Kämpfe immer mit den Mitteln der Gewaltfreiheit.
  10. Unterscheide immer zwischen der Person des Gegners und seiner Rolle. Bekämpfe die Rolle und achte die Person. (vgl. Gandhi)
  11. Beginne eine Kampagne nur, wenn drei wild Entschlossene sich zusammenfinden, die den Erfolg suchen.
  12. Dynamisiere die Kampagne durch den ständigen Wechsel von Dialog mit dem Gegner und öffentlichen Aktionen.
  13. Plane Aktionen stets so, dass jede Aktion den Druck erhöht. Du bist dann erfolgreich, sobald das Gegenüber mit dir in einen Dialog auf Augenhöhe tritt.
  14. Durch Kampagnen muss deine Organisation kontinuierlich stärker werden: stärker an Kompetenzen, stärker an positivem Image, stärker an Finanzen, stärker durch neue Aktive und stärker durch mehr Mitglieder.
  15. Kampagnen müssen Spaß machen. Wenn die Kampagnen den Aktiven keine Freude bereiten, ist die Strategie falsch (vgl. Saul Alinsky).
  16. Unterteile deine Kampagnen in Meilensteine. Feiere das Erreichen jedes Meilensteins.

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Ulrich Wohland arbeitet ehrenamtlich bei der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion Baden und ist Initiator der Ausbildung "Campapeace". Er ist Moderator, Coach, Campaigner und Kommunikationstrainer.