Arbeitskreis Friedensweg im Förderverein Haus der Alfterer Geschichte e.V.

Der Alfterer Friedensweg liegt an einem Hang des Vorgebirges zwischen den Orten Alfter und Bornheim-Roisdorf, keine zehn Kilometer Luftlinie von der Bonner Innenstadt entfernt. Ausgehend vom jüdischen Friedhof Alfter führt er unterhalb des ehemaligen Ausflugslokals „Heimatblick“ rund 30 Meter steil hinauf bis zu einer Statue des segnenden Christus, zur Linken flankiert von zehn mit Inschriften versehenen Steinplatten.

Die Christusstatue hatte der Alfterer Gärtner und Landwirt Wilhelm Maucher (1903–1993) bereits 1945 an einer exponierten Stelle auf seinem eigenen Grund und Boden „zum Dank für Errettung aus den großen Kriegsnöten“ errichten lassen. Am 7. Oktober wurde sie feierlich eingeweiht. Maucher hatte sich der Einberufung in die Wehrmacht verweigert und in den letzten Kriegswochen bei einem Bauern versteckt gehalten. In den 1950er-Jahren trat er aus Protest gegen die Wiederbewaffnung aus der CDU aus und engagierte sich fortan in der Friedensbewegung.

1978, im Jahr seines 75. Geburtstags, ließ Maucher, der sich selbst als „rebellischen Geist des Vorgebirges“ bezeichnete, „10 Gebotssteine“ verlegen, „nach denen alle Politiker und Machthaber dieser Erde handeln sollen!“ Selbst 33 Jahre nach Kriegsende müsse man „immer wieder (...) auf die Gefahren eines Krieges hinweisen und damit auch gleichzeitig auf all das, was den Frieden der Menschheit gefährden und sie in neues Unglück stürzen kann.“ Während Maucher bei den Steinen am Wegrand auch andere Missstände wie Arbeitslosigkeit, Steuerverschwendung oder die Manipulation durch Massenmedien anprangerte, präzisierte er mit einem weiteren Gedenkstein oberhalb der an einen Kreuzweg erinnernden Anlage seine Friedensbotschaft: „Nur absolute Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer und Deserteure sind echte und wahre Helden für den Frieden und Märtyrer gegen alle Kriege auf Erden.“ Ein letzter, 1985 zu ihrem 100. Geburtstag verlegter Stein ist Bertha von Suttner gewidmet, die 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis erhalten hatte.

Als nach dem Tod des Friedenskämpfers der Fortbestand dieses Mahnmals für den Frieden gefährdet war, sorgten der Motorradclub Kuhle Wampe Bonn-Rhein Sieg, zahlreiche freiwillige Helfer und seit 2009 der Arbeitskreis Friedensweg im Förderverein Haus der Alfterer Geschichte dafür, dass der Friedensweg gerettet werden konnte. Darüber hinaus wurden Leben und Werk des „Vorgebirgsrebellen“ sowie die Geschichte des Friedensweges in einem Buch dokumentiert Link: www.vorgebirgsrebell.de, ein Rundwanderweg „Rebellen op Jück“ Link: https://www.alltrails.com/de/explore/map/rebellen-op-juck-panorama-rundw... konzipiert und unlängst das Maucher-Grab sowie die Gedenksteine restauriert. Auch nach dem Erscheinen des Buches suchen wir noch Fotos und Berichte von Zeitzeugen – insbesondere über die Friedensdemonstrationen und -kundgebungen, die in den 1980er-Jahren in Alfter und Roisdorf bzw. unmittelbar am Friedensweg stattfanden.

Bei den regelmäßig stattfindenden Pflegemaßnamen für den Erhalt und die Verschönerung der Anlage sind Helferinnen und Helfer stets willkommen – was natürlich auch für Spenden, ideelle Unterstützung sowie den Austausch mit anderen Friedensfreundinnen und -freunden gilt.

 

Kontaktinformation:

  • Arbeitskreis Friedensweg im Förderverein Haus der Alfterer Geschichte, Ansprechpartner: Günter Benz
  • Spendenkonto Förderverein Alfterer Geschichte, IBAN: DE24 3706 9520 8012 4718 16, BIC: GENODED1RST, Verwendungszweck: Erhaltung Friedensweg

Adresse

Günter Benz
Olsdorf 92
53347 Alfter
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