Aktionstag 18. November 2017

Gelungener Aktionstag der Friedensbewegung

von Philipp Ingenleuf

Verschiedene Bündnisse, Kampagnen und Gruppen aus der Friedensbewegung mobilisierten für den 18. November 2017 zu einem bundesweiten Aktionstag. Mit Aktionen und Veranstaltungen in mehr als 30 Städten setzte der Tag positive Impulse und Zeichen für die Bewegung. Die größte Aktion fand dabei in Berlin statt mit einer bunten Menschenkette zwischen den Botschaften der USA und Nordkoreas.

Der Aktionstag wurde auf einer Aktionskonferenz im Oktober 2017 gemeinsam vereinbart. Vier friedenspolitische Forderungen wurden formuliert: Kriege beenden; Abrüstung für globale Gerechtigkeit; Entspannungspolitik jetzt; Atomwaffen abschaffen.

Aktionen und Veranstaltungen in mehr als 30 Städten
Mit vielfältigen Aktionen von einer Menschenkette über Infostände und Mahnwachen bis zum Theater wurde der  Aktionstag begangen. Die Vielfalt der Aktionen, aber vor allem die hohe Anzahl der Städte,, in denen Aktivitäten stattfanden, überraschte positiv. Ob in Dülmen, Dortmund, Kassel, Hamburg oder Frankfurt, die Friedensbewegung hat mal wieder gezeigt, dass sie überaus aktiv ist. Angesichts der Spannungen zwischen Nordkorea und den USA, die Anstoß für die Planungen des Aktionstages waren, konnte die Bewegung viele Menschen erreichen und Zeichen für Frieden statt Krieg setzen. Viele Gruppen nahmen die neue Initiative „Abrüsten statt Aufrüsten“ auf und thematisierten die geplante Erhöhung des Verteidigungshaushaltes. Dieser soll in den kommenden Jahren kontinuierlich den NATO-Vorgaben angepasst werden, womit letztendlich 2% des Bruttoinlandsproduktes für Militär und Rüstung ausgegeben werden sollen. Besonders stand aber an dem Tag die Atomwaffenproblematik im Vordergrund. Nicht nur wurde der Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel gefordert, sondern auch, dass Deutschland das Atomwaffenverbot unterzeichnen solle. Außerdem feierten viele Aktivist*innen den Friedensnobelpreis für die internationale  Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen (ICAN).

Bunte Menschenkette in Berlin
Die größte Veranstaltung des Aktionstages fand in Berlin statt. Dort bildeten mehr als 700 Menschen eine Kette zwischen der Botschaft von Nordkorea und den USA. Mit der Aktion sollte zum einen die Forderung verdeutlicht werden, dass Deutschland dem UN-Atomwaffenverbot beitreten muss, zum anderen wurde ein Zeichen für mehr Frieden und Entspannung zwischen Trump und Kim Jong-Un gesetzt.
Auch die Medien berichteten über die Aktion. Neben ZDF und Frankfurter Rundschau griffen sogar internationale Medien, wie etwa die Washington Post, die Aktion auf und berichteten. Ein Grund dafür war sicherlich die aktuelle Brisanz des Konfliktes, der sich zu einem Atomkrieg ausweiten könnte, vor allem aber der bunte und kreative Protest und die daraus resultierenden ansprechenden Bilder. So spielten Aktivist*innen ein Theaterstück am Brandenburger Tor, bei dem sie mit Masken von Bundeskanzlerin Angela Merkel und UN-Generalsekretär António Guterres symbolisch eine Atomrakete zerstörten und anschließend das Atomwaffenverbot unterschrieben.

Positives Zeichen der Friedensbewegung
Dass in so vielen Städten so unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt wurden, ist ein erfreuliches Signal der Friedensbewegung. Es zeigt, wie aktiv, kreativ und lautstark die Bewegung ist. Angesichts der vielen Krisen und Kriege war der Aktionstag ein gelungenes und wichtiges Zeichen in Richtung Politik, sich verstärkt für friedliche und nachhaltige Lösungen einzusetzen und nicht weiter an der weltweiten Rüstungsspirale zu drehen.
Ein Rückblick auf den Aktionstag mit einer Presseübersicht, Redebeiträgen und Bildern ist auf der Website des Netzwerks Friedenskooperative zu finden unter www.friedenskooperative.de/aktionstag18.November

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Initiativen
Geschäftsführer und Kampagnenkoordinator beim Netzwerk Friedenskooperative sowie Co-Sprecher der Kooperation für den Frieden.