Atomwaffen

Burghfield Lockdown

von Andrew Dey

Am Montag, den 2. März standen hunderte von AktivistInnen aus ganz Europa früh auf und bereiteten sich auf eine Massenblockade der Atomwaffenfabrik (Atomic Weapons Establishment – AWE) in Burghfield vor.

Burghfield ist neben Aldermaston, das elf Kilometer entfernt liegt, einer der Orte, wo die britische Regierung Atomsprengköpfe baut und wartet, die zentraler Bestandteil des atomaren Trident Systems sind. Die AktivistInnen wollten die Arbeit in der Basis für einen Tag stoppen, indem sie alle Eingänge der Fabrik gewaltfrei blockierten. Organisiert in  kleinen Bezugsgruppen versammelten sie sich an strategischen Punkten rund um die Basis und machten die Zugänge praktisch zu, indem sie sich auf den Zufahrten setzten. Viele schlossen sich mit Ketten und Röhren zusammen. In der Tat schien es, dass wegen der Aktion die Arbeit in der Basis an dem Tag schon abgesagt worden sei – was die AktivistInnen als einen unmittelbaren Erfolg feierten!

Die Aktion war als Teil der Aktion AWE Kampagne organisiert worden. Aktion AWE ist eine Graswurzelkampagne direkter gewaltfreier Aktion, die seit Frühjahr 2012 gegen die Ersetzung von Trident bei AWE protestiert. Das nächste Parlament wird entscheiden müssen, ob die Trident ersetzt werden sollen – was nach Schätzungen Kosten für die gesamte Erhaltungszeit dieser Waffen von 100 Milliarden Pfund bedeuten würde. Und es würde bedeuten, dass Großbritannien für viele weitere Jahrzehnte eine Atommacht bliebe. AWE wird von einem Konsortium privater Firmen betrieben - Lockheed Martin, Jacobs Engineering und Serco profitieren bereits massiv von der Modernisierung von Trident, denn die Vorbereitungen für ihren Austausch sind schon im Gange. Dennoch gibt es immer noch ein Fenster der Möglichkeit, insbesondere mit den allgemeinen Wahlen im Mai, den Druck auszuüben, der nötig ist, um sicherzustellen, dass das nächste Parlament gegen die Ersetzung von Trident stimmt.

An der Blockade beteiligten sich neben den AktivistInnen aus Großbritannien Bezugsgruppen aus dem Europäischen Antimilitaristischen Netzwerk. Menschen aus Schweden, Finnland, Spanien, Schweiz und Frankreich fuhren für die Aktion nach England. Obwohl es gelang, alle Eingänge zu blockieren (allerdings wurde eine Fahrspur von dem großen Polizeiaufgebot freigehalten), gab es keine Festnahmen. Die Blockade endete mit “Abschlussrunden” an jedem Tor am frühen Nachmittag.

 Videos von der Aktion gibt es hier: http://actionawe.org/videoburghfield-lockdown-2nd-march-2015/ und http://actionawe.org/video-4-minutes-15-seconds-of-burghfield-lockdown-2nd-march-2015/

Ausgabe

Rubrik

Friedensbewegung international