Editorial

FriedensForum 4/2001

von Redaktion FriedensForumMartin Singe

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die gewalttätigen Konflikte auf dem Balkan scheinen kein Ende nehmen zu wollen. Nun will die NATO auch noch in Mazedonien einmarschieren, nachdem sie die UCK ungehindert mit Truppen und Waffen über die Kosovo-Grenze gelassen hat. Jedoch: Das bisher beschriebene Mandat wäre eine ganz eindeutige UNO-Aufgabe, wenn die NATO diese nicht schon längst entmachtet hätte. Clemens Ronnefeldt schreibt "Im Blickpunkt" zur Lage in Mazedonien.

Am 20. Juli hat die Bundeswehr erneut ein "öffentliches" Gelöbnis in Berlin abgehalten, bei dem die Öffentlichkeit ausgeschlossen war. Wegen der Proteste des letzten Jahres war diesmal die Abschirmung noch erheblicher. Proteste durften nicht in Hörweite des Gelöbnisses stattfinden. Ein eklatanter Verstoß gegen das Grundrecht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit, also das Demonstrationsrecht. Wir berichten in dieser Ausgabe über das Gelöbnis als auch im "Hintergrund" über die Traditionen dieses seltsamen Geschehens.

Ein weiteres Thema, das wir im "Hintergrund" behandeln, ist die Bundeswehrreform. Wir haben zwar schon öfter hierzu geschrieben. Dennoch fanden wir den Aufsatz von R. Mutz aus dem neuen Friedensgutachten für sehr dokumentationswürdig. Allerdings konnten wir nur eine stark gekürzte Fassung veröffentlichen. Wir empfehlen die Lektüre des ganzen neuen Friedensgutachtens, das im Buchhandel erhältlich ist.

Der Themenschwerpunkt unseres Heftes lautet diesmal "Menschen in Bewegung". Vor Jahren hatte die Friedensbewegung das Motto kreiert "Frieden braucht Bewegung". Zwar sind die Massendemonstrationen derzeit eher out, aber dennoch gibt es viel Bewegung - das zeigen die AutorInnen unseres Themenschwerpunktes mit ihren Artikeln.

Für die Redaktion, Martin Singe
 

Ausgabe

Rubrik

Editorial
Martin Singe ist Redakteur des FriedensForums und aktiv im Sprecher*innenteam der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt".