Eine Woche vor Ostern rufen wir mit unserem Aufruf "Kriege stoppen - Frieden und Abrüstung jetzt! " in mehreren Zeitungen zur Teilnahme an den Ostermärschen 2025 auf. Hilf auch du mit bei der Mobiliserung!
Miriam Menzel-Krämers „Mahnwache hinter Gittern“
Gefängnis für Protest gegen Atomwaffen
von
Die war die 100. Atomwaffengegner*in, die wegen Zivilen Ungehorsams in Büchel in der Eifel mit einem Strafverfahren überzogen wurde, ihre „Mahnwache hinter Gittern“ war die 23. aufgrund einer Verurteilung wegen „Hausfriedensbruchs“.
Die 59-jährige Sozialpädagogin Miriam Menzel-Krämer hatte am 8. Mai 2023 gemeinsam mit sieben weiteren Friedensaktivist*innen zivil ungehorsam mit einem Go-In gegen die US-Atomwaffen auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel protestiert. Sie wurde deshalb zu 30 Tagessätzen verurteilt. Bis zum 18. Dezember 2024 verbrachte sie 15 Tage hinter Gittern. Damit stellte sie sich in die Tradition von bisher 16 anderen Insassen deutschlandweit mit gleichem Motiv: „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“
Ihren Zivilen Ungehorsam (unerlaubtes Betreten des Militärgeländes, juristisch „Hausfriedensbruch“), sieht Miriam Menzel-Krämer aufgrund der von dort ausgehenden und derzeit verstärkten Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes nicht nur als gerechtfertigt, sondern als Pflicht an. Auf dem Fliegerhorst Büchel wird derzeit die „Modernisierung“ der dort stationierten ca. 20 US-Atombomben vorbereitet. Sie sollen durch neue B61-12-Bomben ersetzt werden, die in ihrer Sprengkraft variabel und zielgenauer sein sollen – ausdrücklich, um sie „besser einsetzbar“ zu machen. Jede dieser Bomben verfügt über ein Mehrfaches der Sprengkraft der Hiroshima-Atombombe.
Gerade in Zeiten atomarer Drohungen aus Russland, denen auch die US-amerikanische Doktrin eines möglichen Ersteinsatzes dieser Massenvernichtungswaffen gegenübersteht, sehen engagierte Menschen wie Miriam Menzel-Krämer eine akute Gefährdung für die Lebensgrundlagen von uns und unseren Nachfahren weit über Deutschland hinaus. Die kürzlich losgetretene Debatte über EU-eigene oder gar deutsche Atomwaffen bestärkt diese Besorgnis.