Vom 6. bis 8. Juli versammeln sich in München die Staats- und Regierungschefs der USA, Deutschlands, Frankreichs, Japans, Italiens, Kanadas, Großbritanniens und ein Vertreter der EG-Kommission zu ihrem alljährlichen Weltwirtschaftsgifel (G7-Treffen/WWG). Die Gruppe der G7 steht für die reichsten und mächtigsten Industrienationen der Welt.

Seit 1975 finden jährlich G7-Treffen statt, die der Absprache zwischen den westlichen Großmächten dienen. Gestritten wird beispielsweise um Absatzmärkte, Wechselkurse, Atomkraft und Rüstung. Der Münchener WWG tagt vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der Sowjetunion und der neuen deutschen Weltmachtposition. In dieser Situation wird das System der rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Natur angeprangert werden. Alternative Vorstellungen von einer gerechten und solidarischen Welt sollen dem entgegengestellt werden. Dazu haben sich bundesweit und in München Koordinierungskreise der unterschiedlichsten Gruppen zusammengefunden.

Das Münchener Friedensbündnis beteiligt sich seit Sommer 91 an den Vorbereitungstreffen zur Planung von Gegenaktionen. Wir wollen den engen Zusammenhang von wachsenden men-schlichen Elend vor allem in den armen Ländern und der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen mit der weltweit rücksichtslosen Militärpolitik aufzeigen. Wir wollen nicht zusehen, wie das größer gewordene Deutschland den Anspruch auf seine Vormachtstellung ausbaut. Wir protestieren gegen:
-    Modernisierung des Militärs statt Abrüstung
-    gigantische Rüstungsprojekte wie Jäger 90
-    alle Rüstungsexporte
-    Vorbereitung weltweiter Bundeswehreinsätze
Neue Feindbilder, wie Reich gegen Arm, Nord gegen Süd und die Ausgrenzung ausländischer Menschen sollen uns an den Gedanken zukünftiger Kriege gewöhnen.

Wir rufen auf zu
-    Großdemonstration am Samstag, dem 4.7.92, Auftakt: 13 Uhr Marienplatz München, Abschluß: Odenplatz
-    Internationaler Kongreß gegen den Weltwirtschaftsgipfel (WWG) vom 3.-5.7.92 in der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Veranstalter ist der Studentische Sprecherrat der Universität München (LMU). Der ursprünglich sehr breit angelegte Trägerkreis des Gegenkongresses ist im Mai auseinandergebrochen: wichtige Organisationen wie die GRÜNEN, der BDKJ und der BUND haben ihn verlassen, während andere gar nicht erst beigetreten sind. Das Programm des Kongresses wird daher auch nicht in der vorgesehenen Form stattfinden können.

-    Aktionstage vom 6.7.-8.7.92, an denen möglichst viele Gruppen mit eigenen Beiträgen auf den Münchner Straßen zum Weltwirtschaftsgipfel auftreten.

-    Parallel zum G-7 wird in München vom 6.-8. Juli der "Andere Wirtschaftsgipfel" ("The other Economic Summit"-TOES) tagen. Die Initiative zum diesjährigen TOES kommt von den Organisatoren der Alternativgipfel von London und Houston. TOES MÜnchen wird in einem Kino in unmittelbarer Nähe des offiziellen G7-Pressezentrums stattfinden und sich in seinem Programm direkt auf die offizielle Gipfel-Agenda beziehen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Welthandel/GATT/ Verschuldung, Osteuropa und internationale Umweltpolitik nach Rio. Zahlreiche internationale ExpertInnen haben ihre Teilnahme zugesagt. Nach dem Auseinaderbrechens des Trägerkreises für den "Kongreß gegen den Weltwirtschaftsgipfel könnte der TOES zu der wichtigeren der beiden Alternativveranstaltungen werden. Er wird in Zusammenarbeit mit internationalen Netzwerken wie der "Europäischen Schuldenkampagne" EURODAD und der "Alliance of Northern People for Environment and Development" ausgerichtet.

Kontaktadressen: Münchner Friedensbündnis c/o Friedensbüro e.V., Isabellastr. 6, 8000 München 40, Tel.: 089/271 59 17

Koordination: Holzstr. 2, 8000 München 5, Tel.: 089/26 81 23, Fax: 089/260 35 13

Kongreßbüro: Sprecherrat der LMU, München, Leopoldstr. 15, 8000 München 40, Tel.: 089/2180-2072, Fax: 089/38196-133

WEED: Informations- und Servicestelle, Berliner Platz 1, 5300 Bonn 1, Tel. 0228-696479

Spendenkonto: Postgiroamt München, Markus Viellvoye/Sonderkonto, Kto.-Nr. 897 95-801 BLZ 700 100 80 (Bei zweckgebundenen Spenden bitte Stichwort angeben. Demo / Aktionstage / Kongreß)