Kooperation für den Frieden

Strategiekonferenz: Kalter Krieg in Europa?

von Philipp Ingenleuf

Die 13. Strategiekonferenz der Kooperation für den Frieden findet 2016 in Leipzig statt. Unter dem Titel „Kalter Krieg in Europa? Herausforderungen an eine gemeinsame Friedenspolitik in Europa – Handlungsoptionen für die Friedensbewegung“ soll gemeinsam diskutiert werden, welche Grundzüge eine gemeinsame europäische Friedenspolitik mit Russland beinhalten sollte und welche Forderungen an die deutsche Bundesregierung gestellt werden müssen. In spezifischen Workshops sollen zudem Handlungsoptionen für die Friedensbewegung entwickelt und mögliche Kooperationen verabredet werden. Bei der Konferenz werden u.a. Wolfgang Biermann (Berliner Appell), Daniela Dahn, Norman Paech sowie Roman Dolgov aus Russland und Piotr Ikonowicz aus Polen Vorträge halten.

Friedenslogische Politik für Europa dringend nötig
Angesichts der vielen Krisen und Konflikte ist eine gemeinsame Friedenspolitik in Europa zusammen mit Russland dringend geboten. 25 Jahre nach der Auflösung des Ostblocks tritt militärische Abschreckung wieder in den Vordergrund. Besonders durch den Krieg in der Ukraine ist das Verhältnis zwischen Ost und West in eine neue Eskalationsstufe eingetreten, und die Frage, ob es einen neuen „kalten Krieg“ gibt, drängt sich auf. Beide Seiten führen verstärkt Militärmanöver an ihren Ost- bzw. Westgrenzen durch, modernisieren ihr Militär und legitimieren so auch ihre nukleare Aufrüstung. Als Beispiel sind hier die US-Atomwaffen in Büchel zu nennen, die bis 2020 modernisiert werden sollen.

Auch wenn die Spannungen durch andere schwere Krisen, wie die Anschläge von Paris am 13. November 2015 und die Flüchtlingskrise – die beide ebenfalls bei einer Friedenspolitik mitgedacht werden müssen! – etwas in den Hintergrund getreten sind, ist eine „entfeindete“ Friedenspolitik gemeinsam mit Russland dringend nötig. Nur durch politischen Dialog zwischen Ost und West, Kooperationsangebote und eine Strategie der Abrüstung kann langfristig Frieden gesichert werden.

Programm der 13. Strategiekonferenz
Die Konferenz beginnt am Freitagabend, dem 19. Februar 2016, mit Vorträgen von Wolfgang Biermann, Daniela Dahn sowie Reiner Braun. Der Samstag startet mit einem Vortrag von Norman Paech zur „Wirksamkeit der OSZE und UNO“, gefolgt von einer interessanten Podiumsdiskussion mit internationalen Gästen zur „Ostpolitik Europas in der Kontroverse“, an der u.a. Roman Dolgov aus Russland (IPPNW/ Greenpeace) und Piotr Ikonowicz aus Polen (Social Justice Movement) teilnehmen. Am Mittag geht es dann in verschiedenen Arbeitsgruppen u.a. um die Entwicklung von konkreten Strategien und Handlungsoptionen für die Friedensbewegung. Die sieben Workshops behandeln die Themenfelder „Kooperation mit Russland“, „Eine Zukunft ohne NATO“, „Rolle der OSZE“, „Abschaffung der Atomwaffen“, „Cyberkrieg“, „Weißbuch“ und „Von deutschem Boden geht Krieg aus“. Hier sollen auch mögliche Kooperationen und Aktionen verabredet werden.

Anmeldung und weitere Infos
Das Programm und alle weiteren Informationen zur Strategiekonferenz sind auf der Webseite der Kooperation für den Frieden zu finden: www.koop-frieden.de.

Anmeldung und Fragen bitte per Email an info [at] koop-frieden [dot] de oder via Telefon unter 0228 / 692904.

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Geschäftsführer und Kampagnenkoordinator beim Netzwerk Friedenskooperative sowie Co-Sprecher der Kooperation für den Frieden.