Gedenken an Hiroshima und Nagasaki

Am 6. und 9. August 1945 haben die Abwürfe zweier US-Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zu 200.000 sofortigen Opfern geführt. Auch 75 Jahre später leiden und sterben Menschen an den Spätfolgen der Explosionen. All dies demonstriert die katastrophalen humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen. Er darf sich nie wiederholen.

Der Toten wollen wir gedenken.

Und diese Toten sollen uns zur Mahnung dienen und Herausforderung sein, für eine friedliche Welt zu kämpfen. Gerade jetzt ist es notwendig, sich für die Abschaffung der Atomwaffen einzusetzen. Auch wenn seit den Hochzeiten des Kalten Krieges ihre Zahl reduziert wurde, scheint ihre völlige Abrüstung gegenwärtig in weite Ferne gerückt. Atomwaffen und ihre Trägersysteme werden von ihren Besitzern zur Abschreckung und zum Erhalt ihres Großmachtstatus weiter entwickelt und modernisiert.

Die USA haben mehrere Abkommen zur Begrenzung des atomaren Schreckens gekündigt, wie den INF-Vertrag. Sogar neue atomare Tests sind angekündigt, was ein weiteres internationales Abkommen brechen würde.

In Deutschland sind auf einem Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe in Büchel rechtswidrig Atomwaffen der USA stationiert. Die Bundesregierung unterstützt deren Modernisierung Außerdem streben Teile der Regierung die Anschaffung von F18-Bombern an, die diese Atombomben an ihren Einsatzort transportieren sollen. Diese Pläne gehören für deutsche Politiker zum Konzept der nuklearen Teilhabe. Der Begriff wird als unangreifbares Argument vorgetragen, höherwertig als Völkerrecht und Grundgesetz. Diese Politik der Aufrüstung steht im Widerspruch zum Grundgesetz, das die Vorbereitung eines Aggressionskrieges untersagt. Und sie macht Deutschland zur Zielscheibe für gegnerische Atomwaffen.

Schon einmal, in den 1980er Jahren, gab es solche Pläne zur atomaren Hochrüstung. Die Friedensbewegung hat sie aufhalten können, weil weite Teile der Bevölkerung die Konsequenzen sahen und nicht im Zielgebiet von Atomraketen leben wollten. Damals verstanden auch Bundespolitiker, dass nur Verhandeln und Abrüstung Sicherheit bringen.

Im 75. Jahr nach den Atombombenabwürfen ist das Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki untrennbar mit der Mahnung vor der bleibenden Gefahr durch Atomwaffen verbunden. Ihr Leid erinnert uns, uns für die Abschaffung der Atomwaffen zu engagieren. Denn in der gegenwärtigen Stagnation der Rüstungskontrolle und der Aufrüstung steckt die reale Gefahr, dass bewaffnete Konflikte in einen gegenseitigen Vernichtungskrieg mit Atomwaffen münden können.

Offenbach hat den ICAN-Städteappell unterzeichnet zusammen mit 88 anderen Städten. Wir fordern zusammen mit diesen Städten, dass die Bundesregierung den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen möge. Wir fordern den Abzug der US-Atomwaffen.

 

Offenbacher Friedensinitiative

https://offenbacher-friedensinitiative.de/gedenken-an-hiroshima/